Schon wieder WM-Drama um Neymar: Beim Heim-Turnier 2014 hatte ihm der Kolumbianer Juan Camilo Zúñiga sein Knie derart heftig in den Rücken gerammt, dass er sich einen Wirbelbruch zuzog. Neymar verpasste das 1:7 gegen Deutschland im Halbfinale. 2018 reiste er nach einem Mittelfußbruch alles andere als in Topform zum Turnier in Russland. Brasilien schied im Viertelfinale aus. Und jetzt? Dem Hoffnungsträger einer ganzen Nation droht bereits nach dem Auftaktspiel gegen Serbien (2:0) der nächste WM-Schock. Der PSG-Star zog sich eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zu. Damit fehlt der 30-Jährige laut Teamarzt Rodrigo Lasmar sicher für das zweite Gruppenspiel gegen die Schweiz am Montag. Brasilianische Medien spekulieren über ein Vorrunden-Aus. Und Neymar selbst? Der Angreifer hadert jetzt mit seinem Schicksal.

Via Instagram gab Neymar am Freitagabend einen Einblick in seine Gefühlswelt: "Heute ist einer der schwierigsten Momente in meiner Karriere", schrieb Neymar, "und das schon wieder bei einer WM". Es tue ihm weh. Der einst für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain gewechselte Ballkünstler blickte aber gleichzeitig bereits positiv nach vorn: Er sei sich "sicher, dass ich die Chance haben werde zurückzukehren", so der Brasilianer weiter. Schließlich sei er der "Sohn des Gottes des Unmöglichen".

"Wir sind zuversichtlich, dass er bei dieser WM weiterspielen kann. Er wird diese WM fortsetzen", hatte Nationaltrainer Tite auf der Pressekonferenz nach dem Serbien-Spiel bereits trotzig angekündigt. Ob das tatsächlich so ist, werden aber wohl erst die nächsten Tage zeigen. Falls nötig, werde man auch Röntgenbilder machen, sagte Teamarzt Lasmar. Erst mal soll der Fuß Neymars nun aber per Physiotherapie behandelt werden.

An personellen Alternativen mangelt es Tite nicht. Als Neymar am Donnerstagabend verletzungsbedingt raus musste, brachte der 61-Jährige den ebenfalls hoch veranlagten Antony von Manchester United. Außerdem wären da noch Rodrygo von Real Madrid, Gabriel Martinelli oder Gabriel Jesus vom FC Arsenal und der ebenfalls für ManUnited spielende Fred. Und dass Brasilien auch ohne Neymar große Titel gewinnen kann, ist spätestens seit der Copa vor drei Jahren klar. Trotzdem bangt die "Seleção".