Am Ende hat nun also doch die Vernunft gesiegt. Das ist allerdings auch schon die einzig positive Erkenntnis aus der Posse um die erste Komplettabsage eines Spieltags in der Geschichte der Bundesliga. Noch am Vormittag hatte die DFL zunächst beschlossen, den Spielbetrieb am Wochenende (zumindest teilweise) aufrecht zu erhalten – entgegen aller Empfehlungen von Experten und Politikern, entgegen jeglicher Logik.



Wenigstens war Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ehrlich, als er diese Entscheidung tatsächlich befürwortete – stellvertretend für die meisten seiner Kollegen – weil es ja schließlich um viel, viel Geld ginge. Gerade für die kleineren Klubs könne es sogar um Existenzen gehen, es stünde ein "dreistelliger Millionenbetrag für die 1. und 2. Liga im Feuer." Das mag sicher alles richtig sein, nur gibt es – man mag es kaum glauben – auf der Welt tatsächlich noch Wichtigeres als Kohle. Ja, sogar etwas noch Wichtigeres als Fußballvereine.
Die Bundesliga ritt auf hohem Ross wichtigtuend durchs Land
Zum Zeitpunkt der vorläufigen DFL-Entscheidung war der Spielbetrieb in den Sport-Topligen der USA, aber auch der englischen Premier League sowie der Champions und Europa League längst eingestellt. Nur die Bundesliga saß anscheinend mal wieder auf ihrem hohen Ross und ritt wichtigtuend durchs Land.
Die Doch-Noch-Absage erfolgte nur wenige Stunden vor dem Anpfiff der Freitagspartie von Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn. Das ganze Hü und Hott hätte man sich längst ersparen können, nein müssen. Dass doch noch die Vernunft gesiegt hat, ist vermutlich alleine der Tatsache zu „verdanken“, dass es in der Bundesliga neue, weitere Corona-Verdachtsfälle gab. Traurig, aber wahr.