27. Dezember 2022 / 16:42 Uhr

Von der Bundesliga ins Ausland: So lief die bisherige Saison für Haaland, Lewandowski, Kostic & Co.

Von der Bundesliga ins Ausland: So lief die bisherige Saison für Haaland, Lewandowski, Kostic & Co.

Moritz Speer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Erling Haaland (von links), Robert Lewandowski und Filip Kostic haben die Bundesliga im vergangenen Sommer verlassen.
Erling Haaland (von links), Robert Lewandowski und Filip Kostic haben die Bundesliga im vergangenen Sommer verlassen. © Getty Images (Montage)
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Einige prominente Namen kehrten der Bundesliga im vergangenen Transfer-Sommer den Rücken. Wie haben sich Stars wie Erling Haaland, Robert Lewandowski oder Filip Kostic seither bei ihren neuen Klubs geschlagen? Der SPORTBUZZER zieht eine Zwischenbilanz.

Sie haben die Bundesliga im vergangenen Sommer verlassen und sich ein neues Abenteuer im Ausland gesucht: Robert Lewandowski, Erling Haaland, Filip Kostic und Co. Doch wie schlagen sich die aus Deutschland abgewanderten Profis in Europas Topligen eigentlich? Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), hat einen Blick auf ihre bisherige Zeit im Ausland geworfen – und ein Zwischenfazit gezogen.

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Robert Lewandowski

Sein Sommer-Wechsel vom FC Bayern zum FC Barcelona hat in ganz Europa für Aufsehen gesorgt. Vorausgegangen war wochenlanger Zoff zwischen der Lewandowski-Seite und den Münchnern: Der Weltfußballer wollte weg und machte dies in Interviews auch mehr als deutlich, der FCB pochte dagegen mit einer "Basta"-Ansage auf einen Verbleib bis zum Vertragsende 2023. Ein regelrechtes Transfer-Theater über die Medien war die Folge. Letztendlich bekam der Pole aber seinen Willen und wechselte nach Spanien.

Und dort knüpfte Lewandowski nahtlos an seine Weltklasse-Leistungen im Bayern-Dress an: In 14 La-Liga-Spielen gelangen ihm bereits 13 Tore, darüber hinaus bereitete er noch vier weitere Treffer vor. Auch dank seiner Leistungen hat Barca nach einer verkorksten letzten Saison zurück in die Erfolgsspur gefunden und grüßt in der Liga aktuell von der Tabellenspitze – mit zwei Punkten Vorsprung auf Dauerrivale Real Madrid. Einziges Manko: In der Champions League verabschiedeten sich die Katalanen bereits nach der Vorrunde, schieden in einer Gruppe mit Lewandowskis Ex-Klub Bayern, Inter Mailand und Viktoria Pilsen als Dritter aus und müssen sich im nächsten Jahr mit der Europa League begnügen. Lewandowski wusste in der Königsklasse dennoch zu überzeugen und steuerte in fünf Einsätzen fünf Tore bei.

Erling Haaland

Als eines der begehrtesten Stürmer im internationalen Fußball wechselte Erling Haaland im vergangenen Sommer von Borussia Dortmund zum englischen Topklub Manchester City. Der BVB kassierte Berichten zufolge eine Ablösesumme, die zwischen 60 und 75 Millionen Euro liegt. "Es gibt so viele Weltklassespieler in diesem Kader und Pep (Guardiola, Anm. d. Red.) ist einer der größten Trainer aller Zeiten, also glaube ich, dass ich am richtigen Ort bin", sagte der Norweger damals bei seiner Vorstellung.

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Und er sollte recht behalten: Haaland zündete bei ManCity auf Anhieb den Turbo und verzückte ganz Europa mit seinen Leistungen. In der stärksten Liga der Welt erzielte der Stürmer in 13 Partien stolze 18 Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Gegen Crystal Palace, Nottingham Forest und Stadtrivale Manchester United gelang ihm jeweils ein Dreierpack. Dazu kommen fünf Tore in vier Champions-League-Einsätzen. Trotz seiner überragenden Quote stehen die "Citizens" in der heimischen Liga aber nur auf Platz zwei – fünf Punkte hinter Spitzenreiter FC Arsenal.

Filip Kostic

Als frischgebackener Europa-League-Sieger und absoluter Leistungsträger bei Eintracht Frankfurt wechselte Filip Kostic im August zum italienischen Spitzenklub Juventus Turin. Die Hessen kassierten für ihren linken Schienenspieler eine Ablösesumme von 13 Millionen Euro. Eine Investition, die sich für Juve gelohnt hat, denn: Die Italiener haben für verhältnismäßig wenig Geld einen zuverlässigen Stammspieler verpflichtet, der vor allem als Torvorbereiter in Erscheinung tritt.

Kostic kam bereits in 15 Partien in der Serie A zum Einsatz und gehörte dabei fast immer zur Anfangsformation der "Alten Dame". Dabei erzielte der 30-Jährige ein Tor gab fünf Vorlagen. Auch in der Champions League sammelte der Ex-Frankfurter in allen sechs Gruppenspielen Einsatzminuten, das Vorrunden-Aus konnte er aber nicht verhindern. Auch in der Liga lief es lange Zeit nicht rund, doch in den letzten Spielen vor der WM-Pause fanden die Turiner wieder besser in die Spur, haben sich inzwischen bis auf Platz drei vorgearbeitet.

Corentin Tolisso

Nach fünf Jahren beim FC Bayern ist Corentin Tolisso im vergangenen Juli zu seinem Jugendverein Olympique Lyon zurückgekehrt. Der deutsche Rekordmeister, der Tolisso einst für 41,5 Millionen Euro verpflichtet hatte, musste ihn ablösefrei ziehen lassen. In der französischen Ligue 1 kam der Mittelfeldspieler zwar von Beginn an regelmäßig zum Einsatz, stand aber lediglich einmal über die volle Distanz auf dem Platz.

Am elften Spieltag gegen Stade Rennes verletzte er sich dann schwerer am Oberschenkel und verpasste die restlichen vier Ligaspiele vor der Winterpause. So richtig angekommen ist der Franzose bei seinem neuen Arbeitgeber also noch nicht.

Manuel Akanji

Nachdem der BVB seine Innenverteidigung mit den Transfers von Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) und Niklas Süle (FC Bayern) vor der Saison personell neu ausgerichtet hatte, blieb für Manuel Akanji kein Platz. Der Schweizer wechselte zum englischen Meister Manchester City. Nicht wenige Stimmen meinten daraufhin, dass Akanji unter Pep Guardiola zum Bankdrücker avancieren würde.


Dem war bei weitem nicht so: Der 27-Jährige machte acht Spiele in der Premier League (alle von Beginn an) – teils als Rechtsverteidiger, teils im Zentrum. Dazu kamen vier Einsätze in der Champions League. Ein beachtlicher Wert, wenn man bedenkt, dass es seine Konkurrenz mit Rúben Dias, Aymeric Laporte, John Stones und Nathan Aké durchaus in sich hat. Sogar der Meistertitel ist für Akanji in seinem ersten England-Jahr noch möglich: Manchester City liegt aktuell fünf Punkte hier dem FC Arsenal auf Rang zwei.

Taiwo Awoniyi

Nach zwei überragenden Jahren bei Union Berlin, in denen sich die Köpenicker jeweils für das europäische Geschäft qualifizierten, wechselte Publikumsliebling Taiwo Awoniyi im Sommer in die Premier League – zu Nottingham Forest. Seine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro zahlte der Nigerianer bislang nur teilweise – mit drei Saisontoren – zurück.

Awoniyi pendelte in der bisherigen Saison immer wieder zwischen Startelf und Ersatzbank. So richtig ist der Durchbruch des Stürmers in England noch nicht geglückt. Nottingham steht derzeit auf Rang 19, was am Saisonende den Abstieg bedeuten würde. Das emotionale Hinrunden-Highlight des 25-Jährigen: das Tor zum 1:0-Endstand gegen seinen Ex-Klub FC Liverpool am 13. Spieltag.

Sasa Kalajdzic

Bitterer konnte der Start ins Abenteuer Premier League für Sasa Kalajdzic wohl kaum laufen: In seinem Debüt für die abstiegsbedrohten Wolverhampton Wanderers (Platz 19) zog sich der 25-Jährige einen Kreuzbandriss zu und fällt monatelang aus. Gerade einmal eine Halbzeit dauerte sein bisher einziger Auftritt in der höchsten englischen Spielklasse. Aktuell befindet sich Kalajdzic in der Reha und will so schnell wie möglich auf den Platz zurückkehren. Dass dies noch in dieser Saison passiert, scheint aktuell jedoch unrealistisch.

Der zwei Meter große Stürmer hatte bereits in seiner letzten Saison für den VfB Stuttgart mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, verpasste die halbe Spielzeit wegen einer schwerwiegenden Schulterverletzung. Nun also der nächste Rückschlag.

Alexander Sörloth

Nachdem Leipzig im Sommer Timo Werner im Sturm verpflichtete und auch André Silva dem Verein treu blieb, schwand für den norwegischen Angreifer Alexander Sörloth die Perspektive auf ausreichend Einsatzzeit. Somit überraschte der erneute Wechsel in La Liga zu Real Sociedad, wo er bereits in der Vorsaison auf Leihbasis gespielt hatte, nicht.

Und die spanische Liga scheint für Sörloth ein deutlich besseres Pflaster als die deutsche Belétage zu sein: Mit seinem Klub steht er aktuell auf Rang drei, würde sich damit für die Champions League qualifizieren. Zudem ist er als eine von zwei Spitzen im System von Real Sociedad gesetzt. Der 1,95 Meter große Linksfuß kam in der laufenden Saison zu zehn Einsätzen (vier Tore, eine Vorlage), in der Europa League lief Sörloth fünfmal auf (zwei Tore, eine Vorlage). Offen ist, wie es für ihn nach der Saison und dem erneuten Leihende weitergeht.

Breel Embolo

Nach drei Jahren bei Borussia Mönchengladbach hat sich Breel Embolo im Sommer der AS Monaco angeschlossen. Die Franzosen sicherten sich die Dienste des Stürmers für 12,5 Millionen Euro – und werden ihre millionenschwere Investition bislang nicht bereut haben. Denn: Embolo, der für die Schweiz bei der WM in Katar zwei Tore erzielte, hat sich gut eingefunden bei seinem neuen Verein.

Der 25-Jährige erkämpfte sich auf Anhieb einen Stammplatz in Monaco und steuerte in 15 Liga-Einsätzen bereits sieben Tore und zwei Vorlagen bei. Damit ist er der beste Torschütze der Monegassen – sogar noch vor dem erfahrenen Wissam Ben Yedder. Und: Auch in der Europa League hat Embolo mit einem Tor und zwei Vorlagen in sechs Spielen bereits auf sich aufmerksam gemacht.

Armel Bella-Kotchap

Der VfL Bochum stieß mit dem Transfer von Bella-Kotchap "in noch nie dagewesene Dimensionen" vor, kassierte kolportierte elf Millionen Euro für den inzwischen 21 Jahre alten Defensivspieler, den es in die Premier League zum FC Southampton verschlug. Bei den "Saints" traf er auf den ehemaligen Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl, der im November aufgrund des anhaltenden sportlichen Misserfolgs jedoch seinen Platz räumen musste und von Nathan Jones beerbt wurde.

Für Bella-Kotchap persönlich lief es da schon deutlich besser, als für seinen geschassten Ex-Coach. Das Abwehrtalent ist in der Innenverteidigung gesetzt, kam seit seinem Wechsel für seinen neuen Klub auf zwölf Pflichtspiele (eine Vorlage) und musste nur kurzzeitig mit einer Schulterverletzung passen. Zudem debütierte er im September beim Nations-League-Spiel gegen England (3:3) in der deutschen Nationalmannschaft unter Bundestrainer Hansi Flick, kommt inzwischen auf zwei Länderspiele. Dennoch: Mit Southampton erwartet Bella-Kotchap eine herausfordernde zweite Saisonhälfte, tief im Tabellenkeller geht es um den Verbleib in der englischen Eliteklasse. Beim 1:3 gegen Brighton & Hove Albion nach der WM-Pause saß Bella-Kotchap 90 Minuten auf der Bank.

Axel Witsel

Routinier Axel Witsel zog es nach Vertragsende bei Borussia Dortmund zum nächsten europäischen Hochkaräter. Der Belgier heuerte beim spanischen Spitzenklub Atlético Madrid an. Eingewöhnungszeit benötigte der erfahrene Mittelfeld-Regisseur in Spanien nicht. Im Team von Chefcoach Diego Simeone war Witsel unmittelbarer Fixpunkt in der Zentrale und sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld gefragt.

Die beeindruckende Witsel-Bilanz bis zur WM-Pause: Seit seinem Transfer verpasste er noch kein einziges Pflichtspiel der Rojiblancos, absolvierte wettbewerbsübergreifend 21 Partien und steuerte eine Vorlage bei. Sogar auf höchstem Niveau in der Champions League war Witsel absolute Stammkraft bei den Madrilenen, konnte das Vorrundenaus als Tabellenvierter jedoch nicht verhindern. In der spanischen Liga steht Atlético vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zum Jahresende auf Rang fünf. Übrigens: Auch für den belgischen WM-Kader für das Turnier in Katar wurde Witsel berücksichtigt, spulte alle Gruppenspiele über die volle Distanz ab. Danach war die WM für Belgien allerdings bereits vorbei – Platz drei in Gruppe F bedeutete das Aus.

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