Eine kurzfristige Regel-Revolution erhält in der Bundesliga Einzug: Mit dem Saison-Neustart am kommenden Wochenende nach der langen Corona-Pause wird es den Mannschaften erlaubt sein, fünf statt drei Spieler pro Partie auszuwechseln. Diese Entscheidung wurde auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga mit den 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga am Donnerstag getroffen. Damit folgt die DFL der vom International Football Association Board (IFAB) beschlossenen Regel-Änderung. Durchgeführt werden dürfen die Wechsel in der Pause und bei weiteren drei Gelegenheiten.



Zusätzlich hat die DFL weitere Änderungen beschlossen. So können Spiele für den Rest der laufenden Saison in andere Stadien verlegt werden, wenn an einem Spielort nach entsprechenden politischen Entscheidungen aufgrund regionaler oder lokaler Infektionsausbrüche nicht gespielt werden kann. Nicht vertiefend erörtert wurde dagegen die Frage, wie die Saison gewertet wird, wenn sie aufgrund neuer Infektionsgeschehen abgebrochen werden muss. Eine entsprechende Regelung soll laut DFL-Statement nun in den nächsten zwei Wochen entwickelt werden. Am Mittwoch hatte es Berichte über eine heftige Debatte hinsichtlich der Frage nach möglichen Absteigern gegeben. Dafür kann bei Bedarf nun über das übliche Saisonende am 30. Juni hinaus gespielt werden und sich der Anfang der neuen Spielzeit - innerhalb der Vorgaben der FIFA - ebenso wie die entsprechenden Transferperioden nach hinten verschieben.
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Die Regelhüter der FIFA hatten den Antrag des Weltverbandes auf bis zu fünf erlaubte Auswechselungen in der vergangenen Woche bewilligt. "Diese sofortige vorübergehende Änderung wurde eingeführt, da ein dicht gedrängter Kalender und Spiele bei mitunter großer Hitze drohen, was sich beides auf das Wohl der Spieler auswirken könnte", hieß es am Freitag in Mitteilungen der FIFA und des IFAB, das über grundlegende Regeländerungen im Weltfußball zu entscheiden hat. Das neue Wechselkontingent gilt zunächst nur für Wettbewerbe, die zum 31. Dezember 2020 abgeschlossen sein werden, unabhängig davon, ob sie bereits begonnen haben.
Schalke-Boss Schneider: "Gute Lösung"
Innerhalb der Bundesliga war die beschlossene Regeländerung durchaus begrüßt worden. "Wenn es bei drei Unterbrechungen pro Mannschaft bleibt, finde ich das eine gute Lösung. Das ist top, weil wir jetzt ja praktisch einen Kaltstart haben", sagte Sportvorstand Jochen Schneider vom FC Schalke 04. Etwas kritischer sieht Frank Baumann die neue Regel. "Diese Option kann durchaus sinnvoll sein, um der Belastung standzuhalten. Wichtig ist trotzdem, dass man das Spiel an sich nicht komplett verändert. Zum Beispiel, wenn in der 80. Minute vier Stürmer eingewechselt werden sollten", sagte der Sportchef von Werder Bremen der Bild.
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