Der FC Bayern München hofft, dass es in der Bundesliga wegen des neuartigen Coronavirus nicht zu Geisterspielen kommt. "Die Fans machen es besonders. Gerade als Kind träumt man davon, in großen Stadien vor vielen Zuschauern zu spielen. Da würde sehr viel wegbrechen", sagte Nationalspieler Joshua Kimmich am Sonntagabend. "Es ist natürlich bitter für sehr viele Branchen, die darunter leiden. Bisher hat der Fußball noch nicht so darunter gelitten. Ich bin nicht der Fachmann, der Empfehlungen aussprechen kann. Das müssen andere entscheiden", sagte Kimmich.



Ähnlich sah es Nationalteamkollege Leon Goretzka. In der Thematik sei es wichtiger, Experten statt Sportler zu hören, sagte der Mittelfeldakteur. "Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es Wichtigeres gibt als Fußball. Wenn die Verantwortlichen, die sich damit intensiv beschäftigen, der Meinung sind, dass man da was Gutes tun kann für das Land und die Eindämmung dieser Ausbreitung, dann müssen wir das in Kauf nehmen, ist doch klar."
Spahn schlägt Absage von Großveranstaltungen vor - Salihamidzic hofft auf Spiele mit Zuschauern
Gesundheitsminister Jens Spahn hatte am Sonntag empfohlen, wegen der schnellen Ausbreitung des neuen Coronavirus in Deutschland Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern vorerst abzusagen. Dies könnte bereits das Rhein- und Revierderby betreffen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat angekündigt, den Vorschlag von Gesundheitsminister Spahn umzusetzen.
Hasan Salihamidzic hofft, dass Bundesliga-Spiele stattfinden - und das mit Zuschauern. "Klar hofft jeder, dass es keine Spiele ohne Zuschauer gibt. Wir spielen für die Zuschauer und machen das alles für Zuschauer und Fans. Man muss sehen, was passiert", sagte Bayerns Sportdirektor nach dem 2:0 gegen den FC Augsburg.
50 ehemalige Bayern-Spieler und was aus ihnen wurde
Mainz 05 kann sich Spiele ohne Zuschauer vorstellen. Wenn das notwendig sei, "werden wird das mittragen", sagte Mainz-Sportdirektor Rouven Schröder beim Pay-TV-Sender Sky. "Es ist klar, dass wir alle mit der DFL im Austausch stehen", berichtete Schröder. "Das wäre bitter", sagte Augsburg-Geschäftsführer Stefan Reuter zu möglichen Geisterspielen: "Es wäre dann fast wie ein Vorbereitungsspiel, wo wir manchmal auch ohne Zuschauer spielen. Ich habe das in der Bundesliga noch nie erlebt."
DFL reagiert auf Spahn-Vorschlag: Spiele sollen stattfinden
Die DFL hatte bereits auf die Empfehlung von Gesundheitsminister Jens Spahn, Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern abzusagen, reagiert. Trotz der Coronavirus-Epidemie sollen die Spiele der Bundesliga und auch der 2. Liga planmäßig stattfinden. "Nur so erhalten Klubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Spielzeit Planungssicherheit", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert laut einer Mitteilung vom Sonntag.
Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe müssten in beiden Spielklassen ermittelt werden. Die Klubs würden sich mit den zuständigen Behörden an den jeweiligen Standorten wie bisher eng hinsichtlich des Ablaufs weiterer Spieltage abstimmen, sagte Seifert.