Endet am 27. Mai 2023 die zehnjährige Meister-Serie des FC Bayern München? Das ist die große Frage vor dem letzten Bundesliga-Spieltag der aktuellen Saison. Borussia Dortmund geht mit zwei Punkten Vorsprung in seine abschließende Partie gegen Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr, Sky), parallel spielt der Verfolger aus München beim 1. FC Köln. Die Spannung bis zum Schluss gab es bisher 23-mal im deutschen Fußball-Oberhaus. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), präsentiert das Ranking der sieben spannendsten Titelkämpfe der Bundesliga-Geschichte.
Platz 1: 1991/92
Vor dem letzten Spieltag – damals der 38. – lagen Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart und Borussia Dortmund punktgleich vorne. Die Eintracht verlor die Nerven und bei Hansa Rostock mit 1:2. Dortmund führte in Duisburg ab 15.39 Uhr und war Erster der Blitztabelle. Um 17.11 Uhr, vier Minuten vor Abpfiff, zog der von Christoph Daum gecoachte VfB durch ein Tor von Guido Buchwald zum 2:1 in Leverkusen vorbei. Kurios: Daum hatte das genaue VfB-Ergebnis am Vortag prognostiziert.
Platz 2: 2000/01
Am 19. Mai 2001 wähnte sich Schalke für 4:38 Minuten als Meister, dann platzte der Traum. S04 hatte den Titel am 33. Spieltag nach einem 0:1 in Stuttgart fast schon verspielt, Bayern drei Punkte Vorsprung. Der Pflichtsieg gegen Unterhaching (5:3) hätte nur geholfen, wenn Bayern beim HSV verloren hätte. In der 90. Minute glückte Sergej Barbarez das 1:0 für den HSV, doch ein indirekter Freistoß in der Nachspielzeit brachte den Ausgleich. Die Bayern feierten Patrik Andersson, Schalke den inoffiziellen Titel "Meister der Herzen".
Platz 3: 1985/86
Die ganze Saison hechelte Bayern Bremen (32-mal Tabellenführer) hinterher, wehrte am 33. Spieltag im direkten Duell (0:0) Bremens Matchball ab (Michael Kutzop schoss einen Elfmeter an den Pfosten) und zog mit einem 6:0 gegen Gladbach vorbei – weil Werder in Stuttgart 1:2 verlor. In München war das Spiel eher zu Ende, die Zuschauer klebten an ihren Transistorradios. Als die Bremer Pleite verkündet wurde, verspürte Bayern-Trainer Udo Lattek Mitleid: "Otto Rehhagel tut mir echt leid."
Platz 4: 1970/71
Im Fernduell mit Mönchengladbach gingen die Bayern mit einem Tor Vorsprung ins letzte Spiel und verloren 0:2 beim MSV Duisburg. Borussia zog mit einem 4:1 in Frankfurt vorbei. Das überraschte den DFB. Der hatte das Original der Meisterschale nach Duisburg gekarrt und tauschte es abends in Frankfurt gegen das Duplikat aus.
Platz 5: 1977/78
Am letzten Spieltag trennten Köln und Mönchengladbach zehn Tore. Gladbach empfing (wegen des Umbaus des Bökelbergstadions in Düsseldorf) den BVB, Köln musste zum FC St. Pauli. Eigentlich war der Vorsprung der Kölner komfortabel, doch Borussia führte zur Pause 6:0, Köln nur 1:0. Borussia verdoppelte die Torausbeute auf das bis heute gültige Bundesliga-Rekordergebnis von 12:0, aber die Kölner (5:0) retteten einen Drei-Tore-Vorsprung ins Ziel.
Platz 6: 1999/00
Im Mai 2000 verspielte Bayer Leverkusen unter Christoph Daum in Unterhaching am 34. Spieltag einen Drei-Punkte-Vorsprung. Michael Ballacks Eigentor leitete die 0:2-Pleite der Werkself ein. Am Ende feierten die Bayern (3:1 gegen Werder) dank besserer Tordifferenz. Sie luden die Hachinger auf ihre Meisterfete ein.
Platz 7: 1983/84
Drei punktgleiche Teams in der Abschlusstabelle, ein viertes mit einem Zähler dahinter. Die Vorentscheidung war jedoch am 33. Spieltag gefallen. Stuttgart setzte sich mit einem 2:1 in Bremen vom HSV, Gladbach und Bayern ab. Er durfte nur das "Endspiel" gegen die Hamburger nicht höher als 0:4 verlieren. Es wurde ein 0:1 – und so verlor Stuttgart in diesem Fall gern.
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