Die nächste Pausen-Ankündigung der Bundesliga steht offenbar kurz bevor: Wie Sport1 mit Verweis auf einen Kicker-Bericht schreibt, wird das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei einer Versammlung am Dienstag ihren Mitgliedern aller Voraussicht nach eine weitere zweiwöchige Bundesliga-Pause empfehlen. Aktuell ist der Liga-Spielbetrieb wegen der Corona-Krise bis zum 2. April ausgesetzt. Damit könnte die Bundesliga rein theoretisch frühestens nach Ostern fortgesetzt werden. Zuvor hatte der Kicker berichtet, dass das DFL-Präsidium am Dienstag zu erneuten Beratungen zusammen kommen wird, nannte allerdings keine weiteren konkreten Details.



DFL-Boss Seifert: Von Start am 3. April ist nicht auszugehen
DFL-Boss Christian Seifert hatte bereits nach der Versammlung der 36 deutschen Profivereine am vergangenen Montag erklärt, dass nicht davon auszugehen sei, dass der Spielbetrieb am 3. April wieder aufgenommen werden könne. Und: Selbst wenn der Ball irgendwann wieder rollt, dürfte es allenfalls zu Geisterspielen kommen. Zudem sind einige Vereine unmittelbar von der Pandemie betroffen. So befinden sich die Profis von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt nach positiven Corona-Tests innerhalb ihrer Mannschaften in Quarantäne
Für den renommierten Virologen Christian Drosten steht sogar fest: In deutschen Stadien wird es wegen der Coronavirus-Pandemie für lange Zeit keine vollbesetzten Tribünen mehr geben. Das sagte der Chef der Virologie der Berliner Charité dem Magazin Stern. Er glaube "überhaupt nicht daran, dass wir in irgendeiner absehbaren Zeit wieder Fußballstadien voll machen. Das ist überflüssig. Das wird es bis nächstes Jahr um diese Zeit nicht geben", sagte Drosten, der einer der profiliertesten Manager der aktuellen Coronavirus-Krise ist. Er sagt außerdem: "Auf Dinge, die schön sind, aber nicht systemrelevant, wird man lange verzichten."
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Eberl: Schaden bei Geisterspielen "immens"
Um den immensen wirtschaftlichen Schaden für die Liga zu begrenzen, scheinen somit Geisterspiele die einzige derzeit noch denkbare Lösung. Gladbach-Sportdirektor Max Eberl sagte der Rheinischen Post: "Wir hoffen ja, dass wir diese Spiele ohne Zuschauer machen können, um die Saison halbwegs vernünftig zu Ende zu bringen und den wirtschaftlichen Schaden für die Klubs und für alle anderen Branchen, die wirtschaftlich und gesellschaftlich am Fußball hängen, einigermaßen zu begrenzen." Auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke machte sich für Spiele ohne Zuschauer stark.
Der von Eberl erwähnte finanzielle Schaden ist selbst bei Geisterspielen immens. Wie Borussia Dortmund zu Beginn der Krise meldete, drohen pro Partie, die ohne Zuschauer ausgetragen wird, Verluste in Höhe von 2,5 bis 3 Millionen Euro. Immerhin: Durch die Verlegung der für diesen Sommer geplanten EM in das nächste Jahr hat die Liga ein wenig Zeit gewonnen. Um die Saison vielleicht doch noch fortzusetzen, werden nach SPORTBUZZER-Informationen bei der DFL derzeit drei Modelle diskutiert - Voraussetzung für die Umsetzung jedes dieser Szenarien ist natürlich die Zustimmung von Politik und Behörden.
So könnte die Bundesliga den Meister in einer Art EM-Modus, in einem Eil-Verfahren oder in Englischen Wochen ausspielen. Zuschauer könnten die Partien einzig vor dem Fernseher verfolgen.