Die Transfer-Situation bei den Bundesliga-Klubs bleibt angespannt. Der Wechsel von Außenverteidiger David Raum (22) von Greuther Fürth zur TSG Hoffenheim und die bevorstehenden Sommer-Transfers von Kiel-Stürmer Janni Serra (22) und Paderborn-Mittelfeldspieler Sebastian Vasiliadis (23) zu Arminia Bielefeld stehen sinnbildlich dafür. Kaum ein Verein klagt nicht über finanzielle Engpässe aufgrund der Corona-Pandemie. Jeder Verein orientiert sich in Sachen kostengünstige Neuzugänge bereits in den Sommer. Ins aktuell geöffnete Wintertransfer-Fenster kommt nur wenig Bewegung.
Klamme Bundesligisten dürften deshalb hoffnungsvoll in die 2. Liga schauen und nach entwicklungsfähigen und potenziell Erstliga-reifen Profis fahnden. Der SPORTBUZZER stellt fünf Spieler aus der 2. Liga vor, die entweder noch im Winter oder zur neuen Saison in der Bundesliga unterkommen könnten.



Josha Vagnoman (20, Außenverteidigung, HSV)
Wie Raum ist Vagnoman Außenverteidiger mit Offensivqualitäten und U21-Nationalspieler unter Stefan Kuntz (vier Einsätze). Der gebürtige Hamburger kommt in dieser Saison für seinen Klub auf 13 Spiele und zwei Treffer sowie eine Vorlage. Bisher verpasste er nur drei Spiele verletzt, musste lediglich gegen den VfL Bochum am achten Spieltag (1:3) auf der Bank Platz nehmen. Seine 1,87 Meter Gardemaß und sein Tempo machen ihn zu einem variablen Spieler, der sowohl in der Abwehr als auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann. Mit seinen Leistungen ist er bisher einer der Garanten dafür, dass in Hamburg wieder von der Bundesliga geträumt wird. Mit erst 20 Jahren hat er bereits 44 Pflichtspiele für den HSV absolviert. Scheitert die Mission Bundesliga-Aufstieg doch noch, dürfte Vagnoman, der noch bis 2024 an den HSV gebunden ist, bei einigen Erstliga-Vereinen ein Thema werden.
Timo Hübers (24, Innenverteidigung, Hannover 96)
Hübers ist ein Hannoveraner Eigengewächs. Nur für ein kurzes Intermezzo von 2015 bis 2016 stand er beim 1. FC Köln unter Vertrag, kehrte danach aber an die Leine zurück. Auf der Zielgeraden der Hannoverander Abstiegssaison 2018/19 gelang ihm der Durchbruch bei den Profis. Seither zeigte er sein können eigentlich immer, wenn er auf dem Platz stand – allerdings wurde er auch wiederholt von Verletzungen zurückgeworfen. In dieser Saison ist Hübers endlich auch dauerhaft Leistungsträger. Er verpasste verletzt erst fünf Spiele, stand elfmal in der Liga und zweimal im Pokal auf dem Platz, ist zudem Vize-Kapitän. Ohne ihn konnte 96 nur einmal gewinnen, mit ihm im Team schon sechsmal, davon viermal zu Null. Mit seinem Stellungsspiel, seiner Zweikampf- und Kopfballstärke und seinem Spielaufbau wäre er eine Bereicherung für die Bundesliga – zumal er nach derzeitigem Stand im Sommer ablösefrei zu haben ist. In Hannover bemüht sich allerdings schon länger um eine Verlängerung mit der Gallionsfigur.
Florian Krüger (21, Angriff, Erzgebirge Aue)
Der Mittelstürmer entstammt der berüchtigten "Knappenschmiede" des FC Schalke 04 und kam 2018 aus der Schalker U19 nach Aue. Bereits in seinen ersten beiden Profi-Jahren kam er auf insgesamt 34 Einsätze. In der laufenden Saison stand er bisher in jedem Liga-Spiel auf dem Platz, erzielte dabei acht Treffer und steuerte fünf Vorlagen bei. Für die deutsche U21 kam er ebenfalls schon fünfmal zum Einsatz (ein Tor). Kann er seine Form bis zum Sommer halten, dürfte er sich für höhere Aufgaben in der Bundesliga empfehlen. Sein Vertrag läuft noch bis 2023 – Aue könnte sich also über eine üppige Ablöse freuen.
Robin Hack (22, Angriff, 1. FC Nürnberg)
Nach seinem Durchbruch in der letzten Saison (zwölf Torbeteiligungen in 34 Spielen) und der überstandenen Relegation gegen den Drittliga-Abstieg bestätigt der ehemalige Hoffenheimer auch in der aktuellen Saison seine Klasse. Drei Treffer und vier Vorlagen steuerte der U21-Nationalstürmer (fünf Spiele, drei Tore) schon bei, um den FCN nicht erneut in den Keller rutschen zu lassen. Im Herbst 2020 wollte der 1. FC Köln Hack bereits in die Bundesliga lotsen, eine Einigung mit dem neuen Nürnberger Sportvorstand Dieter Hecking konnte aber nicht erzielt werden. Im Sommer könnte Hacks Geduld erneut auf die Probe gestellt werden. Im Aufstiegskampf spielt Nürnberg aktuell nämlich keine Rolle.
Paul Seguin (25, Mittelfeld, Greuther Fürth)
Mit seinen 25 Jahren hat Seguin schon einiges hinter sich. Ausgebildet wurde er beim VfL Wolfsburg, feierte dort 2015 den Pokalsieg unter dem damaligen Trainer Dieter Hecking. Zwischen 2015 und 2017 spielte er 26 Mal in der Bundesliga (ein Tor, eine Vorlage). Nach einer Leihe zu Dynamo Dresden sicherte sich Fürth seine Dienste zunächst ebenfalls auf Leihbasis seine Dienste und verpflichtete ihn im Sommer 2019 dann fest. In der laufenden Saison avancierte er zum Star der 2. Liga. Im Fürther Mittelfeld ist Seguin unverzichtbar, verpasste noch keines der 18 Pflichtspiele und steuerte zum diesjährigen Erfolg seiner Mannschaft als zentraler Mittelfeldspieler bereits fünf Tore und zwei Vorlagen bei. Sollten die Fürther im Aufstiegsrennen leer ausgehen, ist es gut denkbar, dass sich ein Bundesligist seine Dienste sichert.
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