Bundestrainer Joachim Löw hat die Neulinge Robin Gosens, Florian Neuhaus und Oliver Baumann für den Neustart der deutschen Nationalmannschaft nach der Corona-Zwangspause nominiert. Wie erwartet nicht im Aufgebot stehen die vier Münchner Champions-League-Sieger Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry sowie die Leipziger Halbfinalisten Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg, auf die Löw freiwillig verzichtet. Auf der Pressekonferenz nach der Nominierung erklärte der DFB-Trainer nun seine Entscheidungen: "Niemand hat mich darum gebeten. Wir machen das auch aus Verantwortungsbewusstsein für die Spieler – auch im Hinblick auf die nächsten Wochen und Monate", erklärte Löw seinen Verzicht auf die Stars.



Löw: Baumann international erfahren
Überraschend gibt Oliver Baumann in Abwesenheit des verletzten Marc-André ter Stegen und des geschonten Neuer sein Debüt im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Der Hoffenheim-Keeper sei ein Spieler, "der schon lange eine konstant gute Leistung bietet", sagte Löw über den 30-Jährigen. Zuvor war auch über eine Nominierung des neuen Hertha-Torwarts Alexander Schwolow diskutiert worden - allerdings haben wohl auch Baumanns Einsätze im Europacup den Ausschlag gegeben. "Er hat diese internationale Erfahrung. Er hat die letzten zwei drei Jahre einige Europa League Spiele gemacht", sagte Löw.
Der DFB-Kader für die Nations-League-Spiele gegen Spanien und die Schweiz
Robin Gosens, der zweite DFB-Neuling, erreichte mit seinem italienischen Klub Atalanta Bergamo in dieser Saison sogar das Viertelfinale der Champions League, wo Bergamo allerdings knapp an Paris St. Germain scheiterte. Der 26 Jahre alte Außenverteidiger sei "ein Spieler, den wir in der letzten Saison immer wieder beobachtet haben", erklärte Löw. Schon im März hatte er Gosens für die letztlich abgesagten EM-Tests in Spanien und gegen Italien nominieren wollen - Corona verhinderte das Debüt "Er hat eine sehr gute Saison gespielt, hat es verdient", meinte Löw nun zur Nominierung.
Die Nominierung verdient hat laut Löw auch Florian Neuhaus. Der Gladbacher ist ebenfalls neu im DFB-Kader. "Er hat bei der U21 schon eine gute Rolle übernommen und letztes Jahr einen guten Weg genommen", meinte Löw über den 23 Jahre alten Mittelfeldmann, "der für mich ein sehr intelligenter Spieler ist", fügte der Bundestrainer an.
Löw erklärt: Deshalb sind Draxler und Kehrer mit dabei
Insgesamt berief der Bundestrainer am Dienstag 22 Akteure in sein Aufgebot für die Partien der Nations League am 3. September in Stuttgart gegen Spanien und drei Tage später in Basel gegen die Schweiz. Zum DFB-Team gehören auch Julian Draxler und Thilo Kehrer von Paris St. Germain, die Löw trotz deren Endspielteilnahme in der Königsklasse nominierte. "Die hatten beide eine sehr lange Pause, nicht so wie die Bayern und die Leipzig-Spieler", erklärte Löw.
Nach ihren Kreuzbandrissen aus dem Vorjahr stoßen Leroy Sané und Niklas Süle wieder zum Löw-Kader. Auch Verteidiger Antonio Rüdiger vom FC Chelsea gehört wieder zum DFB-Team. "Wir haben Spieler im Kader, die seit längerer Zeit keine Spielpraxis hatten, aber jetzt im Training sind", erklärte Löw, der ankündigte im Hinblick auf die am 11. Juni 2021 startende EM auch zukünftig auf die Belastungen seiner Spieler zu schauen. "Ich weiß, dass so ein Turnier kräftezehrend ist. Erfolg kann sich nur einstellen, wenn die Mannschaft frisch in ein Turnier geht."
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