Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund hat vor dem Bundesliga-Neustart mit dem Revierderby gegen Schalke 04 an diesem Samstag (15.30 Uhr, Sky) Stellung zu möglichen wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Klubs bezogen. "Die rein wirtschaftlichen Auswirkungen auf den BVB, die Bundesliga, auf jeden Verein in Europa sind immens", sagte Zorc bei der Pressekonferenz vor dem Derby, das wegen der Pandemie ohne Zuschauer ausgetragen werden wird. Mit Blick auf die anstehende Transfer-Periode nach Saisonende betonte Zorc: "Was man sicher sagen kann: Es wird kein Boom-Jahr geben. Wir halten uns zurück, was die Ausgabensituation angeht. Wir schauen, wo man Kosten reduzieren kann. Das ist das Gebot der Stunde."


BVB: Mehr als 100 Millionen Euro für Brandt, Hummels und Co.
Eine offensive Transferpolitik, wie der BVB sie in den beiden zurückliegenden Transferperioden betrieben hatte, wird es damit im Sommer 2020 also nicht erneut geben. Vor Saisonbeginn hatte die Borussia innerhalb kurzer Zeit die Verpflichtungen von Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach), Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Nico Schulz (TSG 1899 Hoffenheim) sowie die Rückholaktion von Mats Hummels (FC Bayern München) unter Dach und Fach gebracht und für die vier Akteure Ablösesummen von insgesamt über 100 Millionen Euro gezahlt. Im Winter legten die Dortmunder mit den Transfers von Sturm-Juwel Erling Haaland (RB Salzburg, 20 Millionen Euro Ablöse) und Emre Can (von Juventus Turin ausgeliehen und später für etwa 25 Millionen fest verpflichtet) nach, gaben aber auch Paco Alcácer zum FC Villarreal nach Spanien ab.
Zorc nahm außerdem Stellung zu möglichen Ängsten der Spieler vor einer Ansteckung mit dem Virus. Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider hatte jüngst betont, die Akteure der Königsblauen spielten und trainierten "auf freiwilliger Basis". Zorc deutete nun an, dass auch die Dortmunder etwaige Sorgen der Profis ernst nehmen würden. "Wenn jemand zu uns käme und Bedenken und Ängste hätte, würden wir vertrauensvoll damit umgehen und es ihm am Ende freistellen", sagte der BVB-Boss.
Zorc: BVB-Mannschaftsarzt Dr. Braun ein "harter Hund"
Er verwies jedoch auf das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL), das in allen 36 Vereinen der Bundesliga und der 2. Liga engmaschige Testreihen vorsieht, sodass, so Zorc, "wir mit hoher Wahrscheinlichkeit am Samstag 22 Spieler auf dem Platz haben, die gesund sind." Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun sei bei der Überwachung der Einhaltung des Konzepts "ein harter Hund, der alle darauf hinweist, dieses Konzept penibel einzuhalten."
Die brisantesten Revierderbys der letzten Jahre
Der Sportdirektor rief zudem die Fans dazu auf, dem Stadion beim Derby fernzubleiben. "Mein Appell: keine Menschenansammlung am Stadion und am besten auch nicht in der Stadt", so Zorc. Er bat darum, sich die Partien möglichst daheim "unter Einhaltung der Regeln" anzusehen. "Wichtig ist, dass der Re-Start positiv begleitet wird und wir die Saison zuende spielen können."
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