Fünf Tage der wohl vorentscheidenden Niederlage im Meisterrennen hat Borussia Dortmund wieder ein Erfolgserlebnis in der Bundesliga gefeiert. Beim Tabellenschlusslicht SC Paderborn setzte sich der BVB am Pfingtsonntag mit Mühe 6:1 (0:0) durch und hielt damit den zweiten Platz - unabhängig vom Ergebnis des Montagsspiels zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig (20.30 Uhr). Die Sachsen gehören zu den Dortmunder Konkurrenten im Kampf um die Ränge, die in der kommenden Saison zur Teilnahme an der Champions League berechtigen. Die Treffer für Dortmund erzielten in Paderborn Thorgan Hazard (54.), Jadon Sancho (57., 74.), Achraf Hakimi (84.) und Marcel Schmelzer (89.). Für den SCP verkürzte zwischenzeitlich Uwe Hünemeier per Handelfmeter (72.). Für die Ostwestfalen bleibt die Lage im Abstiegskampf bei weiterhin acht Zählern Rückstand auf den von Fortuna Düsseldorf belegten Relegationsrang unverändert düster.


BVB-Doppelschlag durch Hazard und Sancho nach der Pause
Gegen engagierte Paderborner hatten die Dortmunder in der ersten Halbzeit Mühe, sich durchzusetzen. Der SCP bot dem BVB, dessen Sportdirektor Michael Zorc vor dem Spiel bei Sky unter dem Eindruck der 0:1-Pleite im Titel-Gipfel gegen den FC Bayern München die Verteidigung von Platz zwei als neues Saisonziel definiert hatte, kaum Räume an. Folglich ergaben sich nur wenige Tormöglichkeiten für die Gäste. Hazard, der die Rolle des angeschlagen fehlenden Torjägers Erling Haaland im Angriffszentrum übernommen hatte, scheiterte mit einem Schuss aufs kurze Eck an Paderborns Torwart Leopold Zingerle (17.). Raphael Guerreiro kam zum Schuss, nachdem Nationalspieler Julian Brandt die Kugel im Strafraum der Hausherren vertändelt hatte, verzog aber (26.). Und Sekunden vor der Pause war Brandt in halblinker Position völlig frei, setzte den Schlenzer aber weit über den Paderborner Kasten (45.).
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Im zweiten Durchgang erhöhten die Schwarz-Gelben deutlich die Schlagzahl. Hazard vergab die mögliche Führung zunächst nach einer Hereingabe von Sancho noch (52.). Dann aber drang Emre Can bis zur Grundlinie durch, an seinem Zuspiel in die Mitte war Zingerle noch dran, doch der Ball fiel Hazard vor die Füße, der zum 0:1 vollstreckte (54.). Sancho erhöhte nach einem Querpass von Brandt auf 0:2 (57.) und zeigte sich beim Jubel solidarisch mit dem in den USA verstorbenen George Floyd. Ein Handspiel von Guerreiro in der Entstehung des zweiten Treffers erachtete das Schiedsrichtergespann inklusive Video-Assistent (VAR) nicht als regelwidrig, einen Abseitstreffer von SCP-Akteur Dennis Srebeny dagegen schon (62.). Der frühere BVB-Profi Hünemeier verkürzte per Handelfmeter, den Can verschuldet hatte, zum 1:2 (72.). Sancho stellte mit seinem Tor zum 1:3 (74.) den alten Abstand wieder her. Hakimi (84.), der eingewechselte Schmelzer und nochmals Sancho besorgten die weiteren Dortmunder Treffer (84., 89., 90.+1) gegen in der Schlussphase überforderte Paderborner.
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BVB-Trainer Favre zum Titelkampf: "Es wird brutal schwer für uns"
BVB-Trainer Lucien Favre betonte im Interview bei Sky, er habe in der Halbzeitpause "fast nichts" gesagt. "Paderborn konnte nicht bis zum Schluss in diesem Tempo spielen", meinte Favre mit Blick auf die erste Hälfte. "Wir haben auch in der ersten Halbzeit hoch gepresst, dann nur etwas die Bewegung der Flügelspieler verändert", ergänzte der Dortmund-Coach. Mit Blick auf den Kampf um die Meisterschaft sagte er: "Wir wollen weiter Spiel für Spiel nehmen. Es wird brutal schwer für uns."