Spätestens nach der Nullnummer beim Tabellenletzten 1. FC Nürnberg hat der BVB den Jagd-Instinkt von Verfolger FC Bayern im Titelrennen endgültig geweckt. Von einst üppigen neun Punkten Vorsprung auf die Münchner sind nur noch drei übrig geblieben. Sich aber nach dem fünften sieglosen Pflichtspiel nacheinander Sorgen machen?
"Seit dem Sommer und dem angekündigten Neustart wiederholen wir gebetsmühlenartig, dass dieses junge Team auch Rückschläge erleiden wird! Das ist doch völlig normal. Nur ist die Fallhöhe nun aufgrund der starken Hinrunden-Leistungen groß – das ist uns bewusst", sagt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke im Interview mit der Bild.



Dortmund fehlte auch gegen das offensiv harmlose Schlusslicht die Durchschlagskraft. Mit Besonnenheit will der Verein seine Siegauszeit schnell wieder beenden. Der FC Bayern spiele in diesem Prozess kein Thema. "Wir arbeiten in Ruhe an uns. Daran, Fehler abzustellen und mit diesem jungen Team, das gerade auf Kapitän Reus, Abwehrchef Akanji und Routinier Piszczek verzichten muss, schnell wieder in die Spur zu kommen", erklärt Watzke.
Watzke vermisst Reus: "Überragender Spieler"
Für Unruhe beim Gegner soll möglichst bald wieder der schmerzlich vermisste Reus sorgen. Der in dieser Bundesligasaison schon 13 Mal erfolgreiche Anführer leidet an einer Oberschenkelverletzung - vielleicht wird er für das Wiedersehen mit Kurzzeit-BVB-Coach Peter Bosz und seinem neuen Verein Bayer Leverkusen wieder fit. "Marco ist nicht nur unser überragender Spieler, sondern unser Kapitän. Wenn er ausfällt, ist das so, als müsse Barcelona auf Messi oder früher Real auf Ronaldo verzichten", meint Watzke
Das sind die Vertragslaufzeiten der BVB-Stars
BVB-Coach Lucien Favre lächelte zuletzt den Dortmunder Kummer charmant beiseite. Selbst die erste ausgewachsene Krise der Borussia in dieser Saison beunruhigt den Schweizer zumindest äußerlich nicht. BVB-Berater Matthias Sammer soll dem 61-Jährigen keine Tipps geben. "Als TV-Experte ist es Matthias‘ Aufgabe zu analysieren und seine Meinung zu äußern. Bei uns ist er als Berater der Geschäftsführung angestellt. Das klappt wunderbar. Unser Trainer benötigt keinen Berater", so Watzke.
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