Ein erfolgreiches Ende bei den zähen Verhandlungen um die Zukunft von Youssoufa Moukoko bei Borussia Dortmund blieb bislang aus. Der Vertrag des jüngsten deutschen WM-Spielers endet am Saisonende. Von fehlender Wertschätzung dem Verein gegenüber, bei dem das erst 18 Jahre alte Offensivtalent 2020 endgültig den Sprung zu den Profis geschafft hatte, möchte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke trotz der kolportierten Forderungen des Stürmers allerdings nichts wissen. "Dankbarkeit ist im Profifußball keine Währung, das ist leider Gottes so", sagte der Dortmund-Boss im Sky-Interview: "Das will ich aber auch niemandem vorwerfen, weil das Geschäft so ist, wie es ist. Ich finde, dass der ganze Prozess völlig normal ist."
Verständnis für die Verhandlungsstrategie des Angreifers könne Watzke daher aufbringen. Es sei legitim, "dass er versucht, für sich eine gute Position herauszuholen", betonte der 63-Jährige. "Genauso legitim ist es, dass wir einfach unsere Vorstellungen haben." Und diese scheinen aktuell noch ein gutes Stück auseinanderzuliegen. Denn: Ob der auslaufende Kontrakt des Youngsters verlängert wird, konnte Watzke nicht final beantworten. Stattdessen sei auch ein Ende der Liaison zwischen Moukoko und den Westfalen denkbar. Wenn die Vorstellungen am Ende "nicht deckungsgleich" wären, so Watzke weiter, "dann wird die Zusammenarbeit eben nicht fortgeführt. Aber wir hoffen natürlich, dass er bei uns bleibt."
Der Moukoko-Poker spitzte sich zuletzt immer mehr zu. Der BVB bemüht sich seit Monaten vergeblich um eine Verlängerung des Arbeitspapiers für das Supertalent, das mit 16 Jahren und einem Tag im November 2020 als jüngster Bundesliga-Profi der Geschichte sein Debüt in der höchsten deutschen Spielklasse feierte. Medienberichten zufolge soll Moukoko ein Angebot der Borussia über ein Jahresgehalt von sechs Millionen Euro bislang nicht angenommen haben. Berichte über eine angebliche Hinhaltetaktik wies Moukoko zurück. Erst am Dienstag berichtete der Evening Standard in England über ein Angebot von Premier-League-Klub Newcastle United, das Moukoko acht Millionen Euro Jahresgehalt einbringen könnte.
Neben Newcastle, das mehrheitlich dem saudischen Staatsfonds gehört, sollen auch die Premier-League-Konkurrenten Tottenham Hotspur, FC Chelsea und Manchester United sowie die spanischen Top-Vereine FC Barcelona und Real Madrid an Moukoko interessiert sein. Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl hatte erst kürzlich auf eine baldige Entscheidung bezüglich des Talents gedrängt.
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