Durch ein Eigentor von Thomas Delaney in der 88. Minute hat Borussia Dortmund den fast sicheren Sieg bei Eintracht Frankfurt noch aus der Hand gegeben. Der BVB musste sich wegen des Missgeschicks des Dänen mit einem 2:2 (1:1) begnügen und hat als Tabellendritter nun drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter RB Leipzig. Nachdem Axel Witsel die Dortmunder früh in Führung gebracht hatte (11.), glich Eintracht-Zugang Andre Silva noch vor der Pause mit seinem ersten Tor für die Frankfurter aus (43.). In der 66. Minute sorgte Super-Talent Jadon Sancho für das 2:1 des BVB - dann traf Delaney ins eigene Netz.
Der BVB in der Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt
BVB-Trainer Lucien Favre ärgert sich über verpasste Torchancen
"Es waren große Möglichkeiten hier heute", ärgerte sich BVB-Trainer Lucien Favre. "Wie im Februar schon: Wir haben das Spiel dominiert - am Ende musst du weiter machen. Wir müssen, wenn wir dominieren, unsere Torchancen konkretisieren." Frankfurt-Trainer Adi Hütter freute sich dagegen über die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft: "Die ersten 35 Minuten waren wir nicht auf dem Platz. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Mannschaft Mentalität gezeigt hat", lobte der SGE-Coach.
BVB-Trainer Favre spricht über Hummels-Verletzung
Weiterer Dämpfer für den Vizemeister: Der zuletzt so starke Mats Hummels griff sich nach rund einer Stunde immer wieder an Hüfte und Rücken. Nach 63. Minuten verließ er schließlich verletzt das Feld. Während der für ihn eingewechselte Dan-Axel Zagadou auf den Rasen lief, erkundigte sich Favre bei seinem Abwehrchef sofort nach den Problemen. Hummels schüttelte den Kopf und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht in Richtung Bank. "Es gibt noch keine Diagnose, er hatte Probleme am Rücken, konnte sich nicht mehr drehen", sagte Favre. Ihre nächste Partie bestreiten die Borussen am kommenden Samstag gegen Werder Bremen.
Frankfurt ohne Dost in Startelf
Auf den internationalen Auftakt mit absoluten Spitzenspielen unter der Woche reagierten die beiden Trainer unterschiedlich. Während Favre seiner beim 0:0 gegen den FC Barcelona stark aufspielenden Startelf erneut vertraute, nahm Adi Hütter nach dem 0:3 gegen den FC Arsenal gleich vier Wechsel vor. Unter anderen Kapitän David Abraham, Stoßstürmer Bas Dost und Flügelspieler Danny da Costa erhielten eine Pause.



Wie schon gegen die Gunners begann die Eintracht mutig und kombinierte über links mit Filip Kostic und Neuzugang Silva. Nennenswerte Gelegenheiten blieben aber zunächst aus. Das machten die Gäste aus Dortmund besser: Mit Achraf Hakimi und Sancho stürmte der Vizemeister wuchtig und dynamisch über die rechte Seite. So entstand auch das Führungstor: Nach einer Hereingabe von Hakimi konnte Eintracht-Keeper Kevin Trapp zunächst einen Sancho-Schuss parieren, den zweiten Anlauf verwandelte Witsel dann cool nach Zuspiel von Thorgan Hazard.
Hummels, Haaland und Bellingham: Das sind die Rekordtransfers des BVB
Nachdem der BVB in seinen ersten drei Saisonspielen jeweils mit 0:1 in Rückstand geriet, schien Favre für derartige Defensivschwächen und Unkonzentriertheiten in der Länderspielpause ein Rezept gefunden zu haben. Angeführt von Abwehrchef Hummels ließen die Dortmunder lange wenig zu - dies war schon gegen Barcelonas Starensemble um Luis Suarez, Antoine Griezmann und Lionel Messi hervorragend gelungen. Der Ausgleich von Silva nach Zuspiel von Djibril Sow auf rechts fiel dann quasi aus dem Nichts - und kam der vorher blassen Eintracht kurz vor der Pause gerade recht.
Delaney lenkt Kamada-Hereingabe ins BVB-Tor
Nach dem Wechsel ging es dann umso rasanter weiter: Der frühere Dortmunder Erik Durm scheiterte mit einer Direktabnahme (47.), im direkten Gegenzug verhinderte Trapp mit starker Fußabwehr die erneute BVB-Führung durch Sancho. Sow (51.) und Alcácer (53.) scheiterten mit ihren Abschlüssen aus der Distanz dann etwas deutlicher. Die erneute Führung brachte dann ein Standard: Nach einem Freistoß landete der Nachschuss von Witsel beim sehr präsenten Sancho, der nur noch einschieben musste. Frankfurt gab sich nicht auf und rannte in den Schlussminuten an. Nach scharfer Hereingabe von Daichi Kamada stand Delaney ungünstig und sorgte mit einem Eigentor für den 2:2-Endstand.