Am Donnerstag startete Borussia Dortmund in die Vorbereitung zur kommenden Saison - mit Leistungsdiagnostik und dem obligatorischen Corona-Test. Neben schlechten Nachrichten in Sachen Verletzungen (Kapitän Marco Reus fällt für unbestimmte Zeit aus) bereitet den BVB-Verantwortlichen vor allem die Diskussion um Jadon Sancho Kopfzerbrechen. Der Grund: der Engländer steht im Fokus von Manchester United - und der mögliche Transfer des 20-Jährigen in die Premier League rückt offenbar immer näher.



Nachdem es von Seiten der Dortmunder weiterhin heißt, man plane mit Sancho auch für die kommende Saison, berichtet nun der seriöse Independent von einer ersten, sehr grundsätzlichen Einigung zwischen dem BVB und dem englischen Rekordmeister. Demnach habe man sich sogar auf eine Basis-Ablösesumme in Höhe von umgerechnet 66 Millionen Euro verständigen können- die später durch diverse Hebel noch drastisch ansteigen könnte. Von einem Durchbruch kann allerdings noch nicht die Rede sein: die Gespräche seien bisher nur über Vermittler gelaufen, Verhandlungen zwischen Klubvertretern stünden noch aus.
BVB-Sportchef Zorc: Weitere Transfers nur bei Sancho-Abgang
Vor allem der Poker um die zahlreichen Bonuszahlungen sollen eine Einigung bei den Unterhändlern noch verhindern. Der BVB soll in Summe rund 120 Millionen Euro Ablöse fordern. Laut Independent sei Dortmund nicht nur zum Verkauf seines Leistungsträgers bereit, sondern würde die Gespräche sogar selbst vorantreiben, da man seinen Kader für 2020/21 frühzeitig fixiert haben möchte. BVB-Sportdirektor Michael Zorc hatte zuletzt erklärt, nur im Falle eines Sancho-Abgangs mit weiteren neuen Spielern zu kalkulieren.
Am Rande des ersten BVB-Treffens der Saison hatte Zorc sich über die Gerüchte um Sancho geäußert - spürbar defensiver als noch in den vergangenen Wochen. "Ich wäre froh, wenn er diese Saison noch für uns spielen würde", sagte der Sportchef. "Er hat noch einen Vertrag. Alles andere ist Spekulation." Mit Sancho sei vereinbart, dass ein möglicher Transfer bis zum Start des Trainingslagers am 10. August in Bad Ragaz erfolgt sein müsse - andernfalls bliebe der Engländer bei der Borussia. Ungeachtet der Zorc-Aussagen werden in den Medien mit Jonathan Ikoné (22, Lille) und Jeremie Boga (23, Sassuolo) bereits zwei vermeintliche Sancho-Nachfolger gehandelt.
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Zorc lobt Sancho für Quote: "In diesem Alter noch nie gesehen"
Sancho gehörte in der vergangenen Saison zu den größten Stars der Bundesliga. In 32 Einsätzen gelangen ihm 17 Tore und 17 Vorlagen. Eine Quote, "wie ich sie in diesem Alter noch nie gesehen habe", sagte Zorc.
Und die den gebürtigen Londoner zum ersten Sommer-Transferziel von Manchester United gemacht hatte, die neben Marcus Rashford, Anthony Martial und Mason Greenwood noch einen weiteren Offensiv-Star in den Kader integrieren wollen. Wegen der Coronavirus-Pandemie und den dadurch eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten bei vielen Klubs ist United, das sich am letzten Premier-League-Spieltag für die Champions League qualifizieren konnte, aktuell der einzige Verein, der Sancho in diesem Sommer kaufen würde.