Borussia Dortmund hat den Titel in der Bundesliga verspielt. Angesichts von neun Punkten, die der BVB noch zum Jahreswechsel auf den FC Bayern Vorsprung hatte, müssen die Dortmunder um Trainer Lucien Favre sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Das behauptet zumindest Jens Lehmann, Ex-Nationalspieler und langjähriger Torwart der Dortmunder, der von 1999 bis 2003 für die Schwarz-Gelben spielte und insgesamt 179 Spiele absolvierte.
Was Lehmann ganz besonders ärgert: Die Tatsache, dass Favre nach der Niederlage im Revierderby gegen Schalke die weiße Fahne gehisst hatte, obwohl der Titel zu diesem Zeitpunkt noch greifbar war. "Ich hatte den Eindruck, dass Favre immer froh war, wenn der Druck weg war", sagte der ehemalige Nationaltorwart in der TV-Sendung Sky90. "Das ist nichts Vorbildliches für die Mannschaft", denn diese würde den Druck brauchen, um optimale Leistungen zu bringen.
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Lehmann: "BVB wird sich noch lange an die Chance erinnern"
Der Ex-Keeper, der in seiner Karriere auch für Schalke 04, den AC Mailand, den FC Arsenal und den VfB Stuttgart spielte, glaubt auch, dass die Dortmunder dieser verpassten Chance noch lange hinterhertrauern werden. "Wenn man sechs Mal hintereinander nicht Meister wird beziehungsweise immer die Bayern Meister werden, dann werden sie sich dieser Chance noch lange erinnern", erklärte der 49-Jährige.



Der FC Bayern wird im kommenden Sommer massiv in den Kader investieren, hat bereits Transfers im Wert von 118 Millionen Euro fixiert. Für Lehmann ist es auch deshalb besonders bitter, das der BVB die mögliche Meisterschaft in diesem Jahr verspielt hat. In den kommenden Jahren werde die Chance jedenfalls nicht größer, betonte der Ex-Keeper, der in England, Deutschland und Italien Meister wurde. Lehmann: "Die Bayern haben, als sie mit neun Punkten hinten waren, beschlossen, aufzurüsten. Jetzt rüsten sie auf und haben trotzdem gewonnen! Ich hoffe, dass es nicht zu langweilig wird..."
Lehmann arbeitete zuletzt als Co-Trainer in Augsburg
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Lehmann, der seine mehr als 20-jährige aktive Karriere 2011 beendete, war in dieser Saison kurzzeitig als Co-Trainer von Manuel Baum beim FC Augsburg aktiv und hatte zuvor unter anderem unter Trainer-Legende Arsène Wenger beim FC Arsenal gearbeitet.
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