Ecki Heuser hatte doch irgendwie recht: Der Sky-Reporter brachte BVB-Kapitän Marco Reus am vergangenen Wochenende nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt mit einer Frage nach fehlender Mentalität bei den Dortmundern auf die Palme. Jetzt, sechs Tage später, gibt die Elf von Trainer Lucien Favre gegen Werder Bremen erneut eine Führung aus der Hand und spielt nur Remis. Und es wird immer klarer, dass dem BVB tatsächlich etwas fehlt: Der absolute Wille, das umzusetzen, was sie angekündigt hatten - nämlich Deutscher Meister zu werden.
Der BVB in Noten: Die Einzelkritik zum Unentschieden gegen Werder Bremen
BVB muss Meisterschafts-Alarm ausrufen
BVB-Keeper Roman Bürki ist dies beim Bremen-Spiel offenbar auch aufgefallen. Der nicht unbedingt als Lautsprecher bekannte Schweizer sprach am Sky-Mikrofon Klartext und lederte gegen sein einiges Team. "Wir spielen nicht wie Männer. Wir müssen konsequenter dahin gehen, wo es weh tut", ärgerte sich Bürki. Dass die BVB-Stars für ihr eigenes Ziel nicht bis an die Schmerzgrenze gehen, ist alarmierend - dass solch eine Ansage nicht vom Kapitän Reus selbst kommt, was sie in der aktuellen Lage in Dortmund (der FC Bayern ist mit drei Punkten Vorsprung neuer Tabellenführer) eigentlich zwingend müsste, fast noch mehr.



In dieser Saison verlor der BVB schon mit 1:3 gegen Union Berlin und spielte jeweils 2:2 gegen Frankfurt und Bremen - Meisterschafts-Alarm ruft trotzdem keiner aus. Dabei benötigen die Dortmunder dringend einen internen Weckruf - auch spielerisch: Mit solchen Leistungen werden sie nämlich nicht Deutscher Meister. Der BVB ist einfach zu harmlos. Nur mit Ballbesitz-Fußball wie jetzt gegen Bremen nützen auch schnelle Außenspieler wie Jadon Sancho oder Julian Brandt nichts. Die offensive Kombinationsfreude ist dem BVB nach dem verpassten Meistertitel im Vorjahr gegen den FCB verloren gegangen.
Der FC Bayern zeigt dem BVB, was echter Erfolgshunger ist
50 ehemalige BVB-Spieler und was aus ihnen wurde
Wie man es richtig macht, zeigt ausgerechnet einmal mehr der große Rivale FC Bayern München. Der Rekordmeister könnte glücklich sein, die Tabellenführung erstmals in dieser Saison durch einen Sieg in Paderborn erobert zu haben - war das aber nicht. Sportdirektor Hasan Salihamidzic, Joshua Kimmich und Co. waren regelrecht angefressen von der eigenen Leistung auf Sparflamme beim 3:2-Sieg. So geht echter Erfolgshunger, lieber BVB!
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