Zwischen tiefem Frust und fast schon euphorischer Kampfansage lagen drei Tage. Bei der peinlichen 0:2-Heimpleite gegen Mainz 05 am vergangenen Mittwoch hatte Mats Hummels seine Kollegen noch lautstark zusammengestaucht, nach dem 2:0 am Samstag bei RB Leipzig antwortete der Abwehrchef von Borussia Dortmund auf die Frage nach etwaigen Meisterschafts-Ambitionen für die kommende Saison: "Das muss immer das Ziel sein, wenn man so eine Mannschaft hat." Man wolle in der Tabelle "einen Platz nach oben rutschen" und auch in DFB-Pokal und Champions League angreifen.



Die Leistung der eigenen Mannschaft in Leipzig hatte Hummels schwer beeindruckt. "Wir haben ein absolutes Top-Spiel hingelegt, einen der besten Auftritte in dieser Saison. Das hätte auch höher ausgehen können. Wir können sehr zufrieden sein", meinte der Ex-Nationalspieler bei Sky und wertete den Sieg auch als "eine Reaktion" auf den Auftritt gegen Mainz. Dort habe man einen "Spannungsabfall" gehabt.
Hummels schwärmt von BVB-Auftritt in Leipzig
Der Lohn für die zurückgewonnene Einstellung: Der BVB kann sich seit Samstag "Vizemeister" nennen. Dies hatten die Klub-Bosse zum großen Ziel erklärt, nachdem man in der Bundesliga von Meister FC Bayern abgehängt worden war. "Wir waren ab der ersten Minute sehr präsent, hatten schon vor dem Spiel eine gute Stimmung in der Kabine, waren fußballerisch gut, gegen den Ball gut und auch laufstark", schwärmte Hummels von der Vorstellung in Sachsen: "Manchmal geht es schief, dann muss ich Kritik einstecken, wenn es klappt, dann gibt es Lob."
Borussia Dortmund in der Einzelkritik: Die BVB-Noten gegen RB Leipzig
Die Meister-Botschaft von Hummels war offenbar auch bei den Kollegen angekommen. Torjäger Erling Haaland, der den Sieg mit einem Doppelpack herausschoss meinte: "Ich bin nicht froh über die Vize-Meisterschaft. Ich will Meister werden. Wir mussten nach dem verpassten Titel das Beste aus der Situation machen." Der Norweger weiter: "Wir waren heute richtig gut. So müssen wir in jedem Spiel spielen. Das haben wir diese Saison nicht geschafft, deshalb sind wir Zweiter geworden.“
Nationalspieler Julian Brandt ergänzte: "Die Vize-Meisterschaft ist nichts Besonderes. Jeder will Erster werden. Man freut sich sicherlich, dass wir das Mindestziel erreicht haben, aber es gibt keinen Grund zu feiern." Das Saison-Fazit des Offensivallrounders: "Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen. In der Hinrunde haben wir viele Punkte liegen gelassen. Dadurch haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Zumindest in der Rückrunde war es gut, das müssen wir in die neue Saison mitnehmen. Man hat heute gesehen, was in uns steckt. Die Art und Weise gegen Mainz war nicht gut und dann will man zeigen, dass man es kann."
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