Fan-Wirbel nach dem Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund. Während in Gelsenkirchen aufgebrachte Anhänger des Tabellenletzten offenbar versuchten, ins Stadion zu stürmen, wurde in Dortmund nach dem 4:0-Sieg beim strauchelnden Revier-Rivalen gefeiert. Als die beiden Mannschaftsbusse des BVB gegen 22 Uhr auf dem Trainingsgelände der Borussia in Brackel ankamen, wurden sie laut Ruhr Nachrichten von 400 bis 500 Fans begeistert empfangen.
Die BVB-Anhänger zündelten dabei mit Pyrotechnik und hielten sich im Jubel-Eifer offenbar nicht an die derzeit bundesweit geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. In einem von Borussia-Profi Mahmoud Dahoud auf Instagram live gestreamten Video waren deutlich dicht an dicht gedrängte Menschen zu sehen, die zum Teil keine Masken trugen. Am Sonntagvormittag entschuldigte sich der Klub für Szenen.



Auch die Spieler hielten sich allerdings scheinbar nicht im vollen Umfang an das Hygienekonzept der DFL. Dort sind auf den Seiten 21 und 26 für die An- und Abreise der Profis detaillierte Schutzmaßnahmen aufgeführt. Die Inzidenz lag am Samstag in Gelsenkirchen bei 55,5 und in Dortmund bei 62,2, damit wird das Pandemie-Level von der DFL zurzeit als "hoch" eingestuft. Deshalb sei laut DFL-Papier nicht nur "der Mindestabstand von 1,50m zu gewährleisten", Spieler und Betreuer müssten zudem auch im Bus einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dies war nicht bei allen Profis der Fall, wie die Bilder aus der Instagram-Story von Dahoud zeigen.
Die Dortmunder Profis verzichteten auf einen engeren Kontakt mit den Fans. Die Party vor dem Klubgelände war somit kurz, um 22.15 Uhr war sie laut Ruhr Nachrichten bereits wieder beendet. Die Polizei, die mit einem Einsatzwagen vor Ort war, wollte sich gegenüber der Dortmunder Zeitung zunächst nicht äußern.