Der Tod des US-Amerikaners George Floyd hat weltweit für eine Rassismus-Debatte gesorgt. Laut BVB-Profi Manuel Akanji sollten die Fußball-Vereine mit ihren Fans offen über Rassismus sprechen. "Auf Vereinsebene müsste man vielleicht versuchen, mit dem eigenen Fanklub darüber zu reden und klare Richtlinien abgeben, was okay ist und was überhaupt nicht geht", sagte der Schweizer in der Politsendung "Arena" im SRF.



In Deutschland hatte im Februar der Fall Torunarigha für Aufsehen gesorgt. Der Spieler von Hertha BSC war im DFB-Pokal-Spiel gegen Schalke 04 von Anhängern der Königsblauen rassistisch beleidigt worden. Akanji, der im März angekündigt hatte, dass der BVB bei einem ähnlichen Vorfall den Platz geschlossen verlassen würde, wurde im TV-Interview nun deutlich: "Im schlimmsten Fall müsste vielleicht auch der Schiedsrichter das Spiel abbrechen, wenn es irgendwie gar nicht mehr geht. Irgendwas muss man unternehmen." Zudem forderte er härtere Strafen für Rassisten in Stadien.
Gladbach macht es vor: Rassisten sollen Mitgliedsschaft kündigen
Der Schweizer Akanji, Sohn eines Nigerianers, spielt seit 2018 in Deutschland - und sieht sowohl Rassismus-Probleme hierzulande als auch in seiner Heimat: "Rassismus ist ein Alltagsproblem. Nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland und der Schweiz", so der Dortmunder-Verteidiger. "Es geschieht überall im Alltag, sei es bei der Arbeit - oder bei mir, wenn ich nach draußen gehe, um einzukaufen."
50 ehemalige BVB-Spieler und was aus ihnen wurde
Erste Vereine in der Bundesliga haben schon gehandelt - wie Borussia Mönchengladbach. Der Klub stehe für Toleranz, Respekt und gegen Rassismus, schrieb der Bundesligist am Donnerstag in einer Pressemitteilung. "Wir schämen uns abgrundtief für jeden einzelnen 'Fan' von Borussia Mönchengladbach, der eine andere Auffassung vertritt. Vereinsmitglieder, die diesen Werten entgegenstehen, fordern wir auf, die Mitgliedschaft zu kündigen", hieß es in der Mitteilung. "Solche Menschen haben bei Borussia Mönchengladbach nichts verloren. Ich will sie hier einfach nicht sehen", ergänzte Sportdirektor Max Eberl.