Borussia Dortmund und die neunte Deutsche Meisterschaft: In dieser Saison wird höchstwahrscheinlich nichts mehr daraus. Der BVB hat im Titelkampf gegen Tabellenführer FC Bayern München am 32. Spieltag erneut schwer gepatzt. Trotz 2:0-Führung kamen die Dortmunder beim SV Werder Bremen nicht über ein 2:2 hinaus. Der gewonnene Punkt ist deutlich zu wenig für das Titelrennen, in dem der FCB am kommenden Wochenende bei RB Leipzig den ersten Matchball hat. Der Rekordmeister hat bei noch zwei ausstehenden Spielen vier Punkte Vorsprung und kann mit einem Sieg zum 29. Mal Deutscher Meister werden.
BVB in Noten: Die Einzelkritik zum Remis gegen Werder Bremen
BVB-Trainer Lucien Favre, der in der vergangenen Woche wegen seiner Titelkampf-Absage nach der Niederlage im Derby gegen Schalke 04 schwer in der Kritik stand, biss sich beim Sky-Interview nach dem Patzer in Bremen merklich auf die Zunge. Noch einmal den Titelkampf vorzeitig abschreiben wollte der 61 Jahre alte Schweizer partout nicht. "Wir sind keine Träumer", meinte Favre vielsagend auf die Frage, wie realistisch die Meisterschaft jetzt noch sei. Der Coach führte analytisch aus: "Wir müssen das letzte Spiel zuhause gewinnen und hoffen, dass die Bayern patzen." Der BVB empfängt Düsseldorf, während die Bayern in den Osten müssen.
BVB-Trainer Favre: "Wir kriegen zwei unnötige Tore. Das ist klar"
Auch Dortmund-Verteidiger Julian Weigl will die Meisterschaft trotz des großen Rückstands noch nicht abschreiben: "Rechnerisch ist es möglich, natürlich wird es aber immer schwerer", sagte der Ex-Nationalspieler nach der Partie. Er ging mit sich und seiner Mannschaft hart in die Kritik: "Es ist schwer zu sagen, wie wir das wieder angestellt haben. Nach so einer ersten Halbzeit das wieder so herzugeben, ist unglaublich ärgerlich", so die offene Kritik. Favre stimmte zu: "Wir hatten die Gelegenheiten in der ersten Halbzeit das 3:0 zu machen. Auch in der zweiten Halbzeit. Wir kriegen zwei unnötige Tore. Das ist klar"



Internationale Pressestimmen zum Remis in Bremen: "Der BVB schießt sich selbst in den Fuß"
Vor allem das 1:2 in der 70. Minute durch Kevin Möhwald kam nur durch einen Patzer des in dieser Saison sonst so starken BVB-Keepers Roman Bürki zustande. Favre stellte sich jedoch schützend vor seinen Landsmann. "Wir müssen nicht über Roman sprechen. Er hat eine Top-Saison gespielt." Doch es bleibt dabei: Der BVB geht nun mit vier Punkten Rückstand und der um 18 Tore schlechteren Differenz auf Spitzenreiter FC Bayern München in die letzten beiden Spieltage der Saison - und der Traum ist wohl vorbei.
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