BVB-Sportdirektor Michael Zorc wirkte wie von schweren Lasten befreit. Das hart umkämpfte 2:0 (1:0) bei Slavia Prag beförderte Borussia Dortmund an die Tabellenspitze der kniffligen Champions-League-Gruppe F. Sein Dank galt vor allem Achraf Hakimi. Schließlich sorgte die als Abwehrspieler verpflichtete, aber als Angreifer eingesetzte Leihgabe von Real Madrid für ein Ende der Tristesse. "Hakimi hat heute über die rechte Außenbahn ein überragendes Spiel gemacht und für uns das Spiel entschieden. Wir haben gehofft, dass wir heute die Räume kriegen, die er dann auch durch seine Schnelligkeit genutzt hat. Der Plan vom Trainer ist komplett aufgegangen. Er ist extrem wichtig für uns", lobte Zorc den Marokkaner gegenüber Sky.



Die Maßnahme des BVB-Trainer Lucien Favre, Hakimi nicht als Außenverteidiger, sondern als Außenstürmer aufzubieten, erwies sich als kluger Schachzug. "Er war eine Waffe für uns", schwärmte BVB-Kapitän Marco Reus. Beim Doppelpack in der 39. und 89. Minute kam dem marokkanischen Nationalspieler Hakimi seine immense Schnelligkeit zugute. Auf die Frage, wann ihm zuletzt zwei Treffer in einem Spiel gelungen waren, antwortete er mit einem schelmischen Grinsen: "Als ich klein war - glaube ich." Der 20-Jährige ist nicht abgeneigt, künftig häufiger vorne auszuhelfen: "Ich kann diese Position spielen. Und der Trainer weiß, dass er diese Option hat."
Das sind die Vertragslaufzeiten der BVB-Stars
Doch wie geht es mit Hakimi nach dieser Saison weiter? Klar ist: Die Dortmunder wollen die Leihgabe von Real Madrid über den Sommer 2020 hinaus halten. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sieht im Interview mit der Süddeutschen Zeitung jedenfalls keinen "Automatismus", dass der gebürtige Madrilene in der kommenden Spielzeit wieder für seinen Jugendklub aufläuft. "Real ist auf seinen Positionen sehr gut besetzt. Ich höre von ihm nicht, dass er sofort wieder in seine Heimatstadt will. Mein Eindruck ist: Er fühlt sich in Dortmund wohl. Wir werden alles daran setzen, ihn weiter zu verpflichten. Wir würden ihn gerne behalten", sagte Watzke.
BVB könnte von Matching-Right profitieren
Eine Kaufoption für Hakimi besitzen die Dortmunder nicht. Doch bereits im vergangenen Jahr vermeldete der Kicker, dass der Bundesligist über ein sogenanntes Matching-Right verfügt. Die Königlichen müssten demnach den BVB darüber informieren, wenn ein Verkauf des Marokkaners geplant ist. Der Revierklub könne darauf reagieren, das Angebot überbieten und sich den Zuschlag sichern.
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