Noch befindet sich Thomas Tuchel im Urlaub. Allerdings legt er dort keineswegs die Füße hoch, sondern bastelt bereits intensiv an seiner neuen Aufgabe. Ab Sommer wird er neuer Trainer bei Paris St. Germain, erhält dort einen Zweijahresvertrag plus Option auf ein weiteres Jahr, wie der SPORTBUZZER am Montag exklusiv berichtete. Tuchel darf das Team nach seinen Vorstellungen umbauen, finanziell sind ihm bei PSG kaum Grenzen gesetzt - schließlich gehört der Klub dem Emir von Katar, einem der reichsten Menschen auf diesem Planten (geschätztes Vermögen: 70 Milliarden Euro).
Die Voraussetzungen könnten für den ehemaligen BVB-Coach kaum besser sein, dennoch gibt es auch einige Baustellen, um die sich Tuchel kümmern muss. Die größte heißt wohl Edinson Cavani. Der sensible Stürmer leidet darunter, dass er trotz seiner überragenden Quote (165 Tore in 239 Spielen) immer im Schatten von Superstar Neymar steht. Der Uruguayer und der Brasilianer verstehen sich zudem nicht sonderlich gut - mittelfristig kann es wohl nur einen von beiden geben. Scheich Naser Al-Khelaifi besuchte Neymar vor rund einem Monat während dessen Reha in Brasilien und teilte ihm bereits mit, dass Tuchel im Sommer das Amt von Unai Emery übernehmen wird. In Tuchels Planungen spielt Neymar eine Hauptrolle, Cavani hingegen will weg und könnte den Klub trotz Vertrag bis 2020 wohl für rund 60 Millionen Euro verlassen.



Auch über die Planstelle im Tor muss sich Tuchel Gedanken machen. Emery setzte zumeist auf Alphonse Areola, Kevin Trapp kam in dieser Saison dagegen erst zu zehn Pflichtspieleinsätzen und ist unzufrieden mit seiner Rolle. Auch hier wird wohl einer von beiden gehen müssen - vieles deutet daraufhin, dass Tuchel seinem Landsmann vertraut, möglichwerweise aber noch einen weiteren Top-Torwart verpflichtet. Im Gespräch sind Thibaut Cortois vom FC Chelsea und Jan Oblak von Atletico Madrid.
Kommen Weigl oder Khedira?
Im defensiven Mittelfeld besteht personell wohl der größte Handlungsbedarf. Thiago Motta hört am Saisonende auf, Javier Pastore und Marco Verratti sollen PSG bei einem entsprechenden Angebot verlassen können. Monacos Fabinho ist schon länger ein Thema, aber Tuchel soll das Hauptaugenmerk auf die Verpflichtung von Chelseas N´Golo Kanté gelegt haben. Dessen Vertrag läuft allerdings noch bis 2021, für eine Verpflichtung würde PSG wohl tief in die Tasche greifen müssen - 80 Millionen Euro sind mindestens als Ablöse im Gespräch. Auch alte Weggefährten von Tuchel wie Sami Khedira (Juventus Turin) oder Julian Weigl, bei Borussia Dortmund derzeit nur Joker, könnten ein heißes Thema werden.
PSG: Das erwartet Tuchel beim Scheichklub
Neben den Kaderplanungen führt Tuchel auch Gespräche, um seinen Staff auszubauen. Nach SPORTBUZZER-Infos will er auf sein bewährtes Trainerteam mit Assistent Arno Michels, Athletiktrainer Rainer Schrey und Videoanalyst Benjamin Weber setzen, aber noch weitere Experten hinzuziehen. Ein Kandidat soll Leipzigs Co-Trainer Zsolt Löw sein, aber auch mit den derzeitigen Assistenten von PSG gibt es Gespräche.
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