Der FC Chelsea muss sich etwas einfallen lassen. Die Kaderplanung des Premier-League-Klubs wird durch die von der FIFA erteilten Transfersperre deutlich erschwert. Bis Sommer 2020 dürfen die "Blues" keinen neuen Spieler verpflichten. Der Grund: Insgesamt 29 (!) Verstöße gegen die Regularien bei der Verpflichtung von ausländischen U18-Spielern. Können die Londoner dennoch konkurrenzfähig bleiben?
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Was wird aus Pulisic und Hudson-Odoi?
Vor allem die Namen Callum Hudson-Odoi und Christian Pulisic spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Hudson-Odoi stand beinahe bis zur letzten Sekunde der abgelaufenen Transferperiode vor einem Transfer zum FC Bayern. Und US-Boy Pulisic ist in eben jener für 64 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu den Londonern gewechselt. Derzeit spielt er noch bis Sommer 2019 auf Leihbasis für den Bundesliga-Tabellenführer.
Bei Pulisic ist die Lage eindeutig. Der 20-Jährige wird trotz der FIFA-Sanktion ab der kommenden Saison das Trikot der "Blues" überstreifen. Der Vertrag zwischen Pulisic und dem englischen Spitzenklub wurde vor der Entscheidung des Fußball-Weltverbands geschlossen. Dennoch hatte diese sicherlich einen Einfluss auf den Wechsel. Dass Pulisic kostenlos noch ein halbes Jahr für den BVB spielen darf, wurde vielerorts mit Verwunderung aufgenommen. Doch die Verhandlungsposition von Chelsea war ob der drohenden Transfersperre, die die "Blues" geahnt haben werden, nicht besonders gut. Wäre Pulisic nicht im Winter offiziell gewechselt, wäre der Transfer gar nicht zustande gekommen.

Musste Hudson-Odoi wegen der Tranfersperre bei Chelsea bleiben?
Anders verhält es sich bei England-Juwel Hudson-Odoi. Die Chelsea-Verantwortlichen werden wohl auch deshalb so sehr um einen Verbleib des 18-Jährigen über den Winter hinaus gekämpft haben, weil gleichzeitig kein adaquäter Ersatz hätte gefunden werden können. Selbst die kolportierte 40-Millionen-Offerte des FC Bayern war daher wenig erfolgsversprechend - denn: der Europa-League-Teilnehmer aus der englischen Hauptstadt hätte mit dem Geld im Sommer schlicht nichts anfangen können.
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Hudson-Odoi wird für Chelsea noch wichtiger
Umso unwahrscheinlicher ist es, dass Hudson-Odoi den Verein auch nach der Saison nicht verlassen wird - unabhängig von der Höhe möglicher Angebote, die Berichten der Sun zufolge wohl auch von Paris Saint-Germain kommen könnten. Allerdings ist das Verhalten von Chelsea-Coach Maurizio Sarri vor diesem Hintergrund umso fragwürdiger: Wieso lässt er den Youngster immer mal wieder auf der Bank schmoren, wenn der Klub alles daran setzen sollte, ihn bei Laune zu halten und ihm damit einen Verbleib ans Herz legen? Geht Hudson-Odoi, können die "Blues" eben nicht nach Belieben auf dem Transfermarkt aktiv werden.