Leipzig. Klare Sache für Chemie im Landespokal: Im Achtelfinale besiegten die Leutzscher den Dresdner SC mit 6:0. Standesgemäß, könnte man meinen. Entsprechend beeindruckt war auch Gästetrainer Tino Wecker, der am Spieltag seinen Geburtstag feierte: „Schon stark, wie ruhig Chemie geblieben ist und sein Ding gemacht hat. Ich hatte gehofft, dass wir etwas mehr zu packen kriegen“.
Die sympathischen Gäste hatten über die gesamte Spielzeit wirklich nicht den Hauch einer Chance, versuchten aber über die gesamte Spielzeit tapfer mitzuspielen. Die einzige Torchance hatte Marcus Pöthe, der aber über das Gehäuse des weitestgehend beschäftigungslosen Benny Bellot zielte (76.). Ansonsten genossen die Dresdner einfach den schönen Tag und das „geile Gefühl, in diesem Stadion spielen zu können“, wie es Wecker ausdrückte. Unterstützt wurden die Schwarz-Roten von über 150 Schlachtenbummlern, die ihr Team gut anfeuerten.
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Chemie-Trainer Miro Jagatic hatte einiges ausprobiert, stellte Alex Bury als Sechser auf und konnte endlich wieder auf Stephané Mvibudulu bauen, der von Beginn an auflief. Als wäre er nie weggewesen, traf der schnelle Stürmer nach Pass von Bury und Eingabe von Anton Kanther bereits in der 7. Minute, als er nur noch einschieben musste. Bury scheiterte danach gleich zweimal per Kopf aus Nahdistanz am großartig parierenden Torhüter Johnny Nestler, ehe Dennis Mast nach Pass von Mvibudulu sein Premierentor für die Chemiker erzielte (37.).
In Hälfte zwei wurde die Überlegenheit der Hausherren mit schwindender Kraft des Siebtligisten immer größer. Kanther spielte noch ins Leere, nachdem er sich durchgetankt hatte, statt zu schießen (63.), dann fielen die Treffer wie reife Früchte. Der eingewechselte Timo Mauer traf per Flachschuss ins lange Eck (67.), dann hob Kanther den Ball über den herausstürzenden Hüter zum 4:0 ins Netz, vorbereitet von Mast (69.). Das 5:0 erzielte Dennis Jäpel per Elfer (80.), gefoult worden war Bury, und auch das letzte Tor besorgte der Stürmer in der 87. Minute.
Mvibudulu happy über das Comeback
Trainer Jagatic war zufrieden: „Wir wollten weiterkommen und einiges ausprobieren. Beides hat ganz gut geklappt, auch das herausspielen von Chancen.“ Auch Torjäger Mvibudulu strahlte und war happy über sein Comeback nach zweimonatiger Verletzungspause: „Es war einfach schön, wieder dabei zu sein. Wir haben den Fight professionell angenommen. Dieses Positiverlebnis mitzunehmen, war wichtig vor dem Derby. Auf das freue ich mich schon sehr.“
Und auch für den Stürmer Tom Gründling war es ein besonderer Tag, bekam er doch zum zweiten Mal Spielzeit in der „Ersten“ von Chemie. „Ich war ein bisschen aufgeregt, aber es war ein geiles Gefühl, vor dem Norddamm zu spielen, wo ich sonst immer als Fan gestanden habe“, freute sich das Eigengewächs. Nun wird einmal durchgeatmet – und danach dreht sich alles nur noch um das Ortsderby am kommenden Sonntag.
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