19. November 2021 / 07:41 Uhr

Chemie Leipzig geht mit breiter Brust ins „Spiel des Jahres“: "Lok ist nicht unverwundbar"

Chemie Leipzig geht mit breiter Brust ins „Spiel des Jahres“: "Lok ist nicht unverwundbar"

Jens Fuge
Leipziger Volkszeitung
BSG-Sportchef Andy Müller-Papra - 

Eröffnung / Einweihung Kunstrasenplatz bei der BSG Chemie Leipzig im Alfred-Kunze-Sportpark am 30.10.2021 in Leipzig (Sachsen).
BSG-Sportchef Andy Müller-Papra rechnete sich für die Leutzscher gute Chancen aus, gegen Erzrivale Lok Leipzig zu punkten. © Christian Modla
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Die Leutzscher wollen sich von den Niederlagen aus den vergangenen beiden Ligaspielen nicht entmutigen lassen. Gegen Stadtrivale Lok Leipzig startet die BSG Chemie optimistisch in die Partie.

Leipzig. "Derbysieger sind nur wir“ – der Gesang der Fankurve gilt seit zwei Jahren. Dass es so bleiben kann, steht im Fokus der Chemie-Spieler. Nun sind optimistische Tipps vor einem Spiel nahezu obligatorisch, niemand will sich vorwerfen lassen, zu pessimistisch an die Sache herangegangen zu sein. Allein: Bei den Leutzschern ist das kein Zweckoptimismus. Gründe, an einen Erfolg zu glauben, gibt es eine Menge.

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„Wir müssen uns nicht verstecken, alles ist möglich“, sagt Top-Torjäger Stephané Mvibudulu, der rechtzeitig nach zweimonatiger Verletzung wieder fit ist. „Ich glaube, wir sind für das eine oder andere Tor immer gut“, analysiert Sportchef Andy Müller-Papra, der selbst etliche Derbys in seiner Karriere spielte. Ob mit Magdeburg gegen Halle, mit Oldenburg gegen Meppen, mit der SG Leutzsch gegen Chemie oder mit Hartha gegen Waldheim: „Derbys sind immer etwas besonderes, und so ist auch das bevorstehende Derby das Spiel des Jahres für uns“, weiß der ehemalige Torjäger.

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01.12.1984: Oberligaderby zwischen dem 1. FC Lok Leipzig und der BSG Chemie Leipzig. Endstand 4:0. Im Bild: P. Schöne. Zur Galerie
01.12.1984: Oberligaderby zwischen dem 1. FC Lok Leipzig und der BSG Chemie Leipzig. Endstand 4:0. Im Bild: P. Schöne. © LVZ

Ein einziges Duell bestritt er mit Chemie gegen Lok, 2016 unterlagen die Leutzscher im Pokal nach Verlängerung knapp mit 0:1. Aktuell sieht Müller-Papra sein Team absolut nicht chancenlos: „Lok hat eine gute Truppe zusammen, aber ist nicht unverwundbar. Wir gehen immer ins Spiel, um zu gewinnen, so natürlich auch dieses Mal“. Im Training ging es diese Woche durchaus lebhaft, aber nicht besonders hektisch zu. Auch Mittelfeld-Lenker Alex Bury gibt sich optimistisch: „Wir haben bisher gegen jeden mitgehalten, haben Selbstvertrauen. Es entscheidet am Ende die Mentalität, der Wille, wer es mehr will“. In der Jugend bestritt Bury schon etliche Derbys, gewann da aber nur selten. Zuletzt schaute er sich das Video vom 2:0-Sieg aus dem letzten Derby an und pusht sich so schon mal für den Sonntag.

Kein schlechtes Omen

Im Kader stehen außer den dauerverletzten Andy Wendschuch, Max Keßler und Surek sowie Florian Brügmann alle Spieler zur Verfügung. Die aktuelle Form bei Chemie scheint nicht schlecht, vergangenes Wochenende siegte das Team gegen Siebtligist Dresdner SC souverän mit 6:0 und zog ins Sachsenpokal-Viertelfinale ein.

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Kein schlechtes Omen, zumal auch die Torjäger Dennis Jäpel (zwei Treffer) und Mvibudulu (ein Tor) trafen. In der Meisterschaft setzte es zuletzt zwei Niederlagen bei Spitzenreiter BAK (0:3) und daheim gegen den Tabellenvierten Altglienicke (0:1). Der Moral setzte das in keinster Weise zu, meint Andy Müller-Papra: „Man muss alles ausblenden bei einem solchen Spiel. Vielleicht wird es kein schönes Spiel werden, aber wenn wir dagegenhalten, ist auch was drin.“ Mit einem Punkt könne man gut leben, aber: „Wir streben natürlich mehr an. Darum sind wir ja Fußballer. Wir wollen immer gewinnen!“ Auf dass der „Derbysieger“-Song weiter im Alfred-Kunze-Sportpark zu hören ist.

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