Nach der Roten Karte gegen Trainer Bo Svensson im DFB-Pokal-Achtelfinale des FSV Mainz 05 gegen den FC Bayern München (0:4) hat Mainz-Sportvorstand Christian Heidel die Schiedsrichter angegriffen und sieht seinen Coach ungerecht behandelt. Er wolle "bei Gelegenheit mal mit den Schiris sprechen" und sie bitten, "nicht mit zweierlei Maß zu messen", wird Heidel in der Bild zitiert.
Svensson hatte in der Schlussphase des zu diesem Zeitpunkt praktisch bereits entschiedenen Pokalspiels in Richtung des Unparteiischengespanns "Seid ihr blind?" gefragt, was Referee Deniz Aytekin als Beleidigung wertete und mit einer Roten Karte ahndete. Aytekin hatte die von manchen Beobachtern als hart empfundene Bestrafung später gerechtfertigt und erklärt, die Schiedsrichter seien nicht "die Mülleimer der Nation". Der DFB hat Svensson inzwischen mit einem Innenraumverbot für eine Pokalpartie belegt. Der Däne ist für seine emotionalen Auftritte an der Linie bekannt. Im Januar 2022 musste er als erster Bundesliga-Trainer überhaupt ein Spiel Sperre wegen vier Gelber Karten absitzen.
Heidel ruft mit Blick auf den Vorfall gegen die Bayern insofern zwar seinen Trainer zur Ordnung, die Referees aber auch zu einer fairen Behandlung auf: "Natürlich soll Bo sowas nicht sagen und muss sich da besser im Griff haben. Das jetzt aber war noch hart an der Grenze und Rot dafür übertrieben", so der Funktionär, der hinzufügte: "Bei einem anderen Trainer hätte es für diese Frage kein Rot gegeben."
Heidel hatte mit dem damaligen Spieler Svensson bereits während seiner Zeit als Manager der Rheinhessen zusammengearbeitet. Anfang 2021 kehrten beide nach Mainz zurück - Heidel als Sportvorstand, Svensson als Coach bei seiner ersten Trainer-Station einer Bundesliga-Mannschaft.
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