Der am Freitag offiziell bestätigte Transfer von Eden Hazard ist der bislang teuerste in diesem Sommer. Für über 100 Millionen Euro wechselt der Belgier vom FC Chelsea zu Real Madrid. Während sich die Spanier übre den Wechsel-Coup freuen, muss Chelsea ohne seinen Superstar planen, der entscheidenden Anteil am Europa-League-Titelgewinn der Engländer hatte und mit 31 Torbeteiligungen allein in der Premier League der unbestritten beste Spieler von Chelsea war. Eine zentrale Rolle wird dabei Christian Pulisic zukommen, den Chelsea im Januar für 64 Millionen Euro vom BVB gekauft hatte.
Der Transfer von Hazard verschärft die Situation für den jungen US-Amerikaner. Klar ist vor allem: Eine lange Eingewöhnungszeit wird Pulisic nicht haben. Er muss sofort liefern. Mit dem Brasilianer Willian und dem spanischen Alles-Gewinner Pedro (Welt- und Europameister, dreimaliger Champions-League-Sieger, Europa-League-Gewinner, spanischer und englischer Meister und Pokalsieger) haben die Londoner neben Pulisic nur zwei fitte Flügelspieler im Kader. Vor allem Willian war unter Chelseas Noch-Trainer Maurizio Sarri zuletzt nicht immer gesetzt.
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Pulisic-Konkurrent: Was wird aus Callum Hudson-Odoi?
Mit Bayern-Flirt Callum Hudson-Odoi fehlt ein weiterer Chelsea-Jungstar zum Saisonstart. Der 18-Jährige hat sich zum Ende der Saison einen Achillessehnenriss zugezogen und musste operiert werden. Er könnte bis zu sechs Monate ausfallen - eine Rückkehr auf den Platz gibt es für ihn voraussichtlich erst im September und Oktober. Die Premier League startet allerdings bereits am 10. August in die neue Saison. Und: Möglich ist nach wie vor, dass der FC Bayern nochmals bei der Personalie aktiv wird - auch wenn es zuletzt hieß, dass Chelsea den Vertrag mit seinem Eigengewächs unbedingt verlängern will.
Offen ist, ob Chelsea bis dahin überhaupt neue Spieler holen kann. Nach aktuellem Stand ist das aufgrund eines Transfer-Embargos gar nicht vorgesehen. Der Europa-League-Sieger aus England darf nach einer FIFA-Entscheidung bis zum Sommer 2020 keine neuen Spieler verpflichten, weil die Blues in 29 Fällen gegen die Regeln zur Verpflichtung Minderjähriger verstoßen haben sollen.
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Keine neuen Stars? Chelsea geht gegen Transfersperre vor
Chelsea geht vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS gegen dieses Urteil vor. Ob der Internationale Sportgerichtshof schon vor dem Transferschluss in England ein Urteil fällen wird, ist ungewiss. Es sei nicht möglich zu sagen, wann die Entscheidung verkündet werde, hieß es.
Möglich, dass die Londoner statt auf neue Stars auf ihren Pool von bislang verliehenen Spielern zurückgreifen werden, um den Kader aufzustocken. Mit Victor Moses (zuletzt Fenerbahce), Charly Musonda Jr. (Vitesse) und Kenedy (Newcastle) gehöreb dazu auch einige Spieler für den Flügel.



Pulisic entlastet das jedoch nur bedingt. Der 20-Jährige, der beim BVB in den letzten Monaten im Schatten von Shootingstar Jadon Sancho, dem wiedererstarken Mario Götze und Kapitän Marco Reus stand, muss zur neuen Saison einen Sprung machen. Allein: Auch der US-Amerikaner wird bei Chelsea möglicherweise Teile der Vorbereitung nicht mitmachen können. Mit den Vereinigten Staaten nimmt Pulisic am Gold Cup in Nord- und Mittelamerika teil - der erst am 8. Juli endet. Die Saisonvorbereitung Chelseas beginnt wenige Tage später.