14. April 2020 / 10:00 Uhr

Die neuen Superstars: Christian Pulisic im Porträt – Eine Straße voller Unebenheiten

Die neuen Superstars: Christian Pulisic im Porträt – Eine Straße voller Unebenheiten

Stefan Döring
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Ex-BVB-Star Christian Pulisic steht beim FC Chelsea vor dem endgültigen Durchbruch.
Ex-BVB-Star Christian Pulisic steht beim FC Chelsea vor dem endgültigen Durchbruch. © imago images/Action Plus
Anzeige

Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind noch da, aber die nächste Generation lauert schon – der SPORTBUZZER stellt die neuen Superstars des Fußballs in einer Serie mit eingebettetem Podcast vor. Teil sechs: Christian Pulisic vom FC Chelsea.

Auch einem Fußballprofi gelingt aber nicht immer alles am Ball. Pulisic veröffentlichte vor einigen Tagen ein Video, in dem er den bekannten "Around-the-World-Trick" vorführen wollte. Das ging allerdings nach hinten los – und der 21-jährige Profi des FC Chelsea landete auf dem Hosenboden. Pulisic lachte über sich selbst und verbreitete das Video auf seinen Social-Media-Kanälen. Diese nutzt er derzeit häufiger als sonst. Denn aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist auch die Premier League vorerst ausgesetzt. Sein Vater Mark erklärt, dass diese Situation auch etwas Gutes für Christian hat. "Es geht aktuell um das Leben, nicht um Fußball. Er lernt sehr viel über Gesundheit", so Mark Pulisic über seinen Sohn.

Anzeige

Gesundheit war und ist ohnehin gerade ein Thema bei Christian Pulisic. Denn im Training am Neujahrstag verletzte er sich schwer an den Adduktoren und fiel seitdem aus. Als er sich gerade wieder erholt hatte, stoppte das Coronavirus den Comeback-Plan. Aber: "Christian hat die Situationen immer gut angenommen", erzählt Papa Mark. "Er ist als 15-Jähriger nach Europa gegangen, musste eine neue Spra­che lernen, stand mit 17 Jahren im Signal-Iduna-Park bei den Profis auf dem Feld, hat den Anschlag auf die BVB-Mannschaft im Bus erlebt, selbst Vertragsverhandlungen geführt und ist zu Chelsea gegangen. Nun ist es einfach eine weitere Unebenheit in der Straße."

Noch mehr Infos, Experten-Einschätzung & Co.: Hier geht es zum Podcast zur neuen SPORTBUZZER-Serie

Bombenanschlag auf den BVB-Bus war dramatischer Einschnitt

Das Bombenattentat auf das BVB-Team im April 2017 vor dem Champions-League-Spiel gegen die AS Monaco war für Pulisic ein drastischer Einschnitt. Dem damals 18-Jährigen waren die Nachwehen in seinem Spiel anzusehen. Doch Pulisic versprühte schnell wieder Spielfreude. "Seine Stärke sind sein Kopf und seine Mentalität", sagt der Vater. Diese Eigenschaften hatten Christian schon geholfen, als er mit 16 Jahren offiziell in die BVB-Jugend wechseln durfte. Dazu Vater Mark: "Es war ein Prozess, in dem er wirklich auch schwere Phasen durchgemacht hat." Pulisic habe aber verstanden, "dass er dieses Opfer bringen muss, wenn er Fußball-Profi werden will".

Mit Erfolg: Pulisic wurde in der Jugend zweimal deutscher Meister und debütierte als 17-Jähriger unter Thomas Tuchel in der Bundesliga. "Er hat einen unbeugsamen Willen, und das in Kombination mit seinen physischen Fähigkeiten macht ihn aus. Er ist sehr schnell, technisch gut ausgebildet. Er kann dribbeln, schafft schnelle Drehungen und lässt seine Gegner ins Leere laufen", schwärmt Mark Pulisic. Diese Tatsache ist sogar Lionel Messi aufgefallen. Der Argentinier vom FC Barcelona nannte ihn kürzlich als einen von 15 angehenden Weltstars. Pulisic will selbst auf den Olymp. "Er mag es nicht, wenn er nicht der Beste ist. Er will der Beste der Welt werden", sagt Vater Pulisic. Bis dahin ist es ein weiter Weg. "Christian weiß, welche Dinge er besser machen muss. Es ist wichtig, dass er das selbst sieht, denn nur so kann er sich weiterentwickeln."

Anzeige
Weitere Teile der SPORTBUZZER-Serie

Der Wechsel vom BVB zu Chelsea kam angesichts des Formanstiegs in London genau zum richtigen Zeitpunkt. Vor seiner Verletzung sahen die Fans wohl den bislang besten Pulisic seiner Karriere, auch als Persönlichkeit entwickelte er sich weiter.In seiner Heimat erwarten die Fans, dass er die US-Boys zur WM 2022 führen wird. Verändert habe dies seinen Sohn nicht, betont Mark Pulisic. "Christian ist immer noch der gleiche Junge, der er auch als 17-jähriger war. Er spricht viel mit seiner Familie, lässt sich gern in London besuchen, ist ruhig, bescheiden, will keine Party machen oder trinken."

Pulisic hängt für seinen Vater zu lange an der Playstation

Einzig vor der Playstation hängt er seinem Vater manchmal zu häufig. Doch selbst darin sieht Marc etwas Positives. "Das ist ein guter Weg, um den Kopf frei von Fußball zu bekommen."

Weitere Teile der SPORTBUZZER-Serie

Teil 7: Kylian Mbappé im Porträt

Die Serie "Die neuen Superstars des Fußballs" gibt es auch als Podcast bei rnd.de, sportbuzzer.de und allen bekannten Anbietern zum Anhören. In der nächsten Folge am Mittwoch stellen wir den Weltmeister Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain vor.

Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis