Clemens Tönnies ist zurück in der Veltins-Arena des FC Schalke 04: Der Aufsichtsratsvorsitzende der Königsblauen hat sich nach seiner dreimonatigen Auszeit wegen seiner vielfach als rassistisch kritisierten Aussagen über Afrikaner wieder auf seinem angestammten Platz auf der Haupttribüne gezeigt. Der 63-Jährige wurde während des Freitagabendspiels gegen Aufsteiger Union Berlin von den TV-Kameras eingefangen. Mit Tönnies als Unterstützer gewannen die Schalker mit 2:1.
Drei Monate lang hatte der Aufsichtsratschef bei Schalke 04 sein Amt ruhen lassen müssen und belegte sich mit einem Besuchsverbot der Heimspiele der Knappen. Anfang des Monats lief die Sperre ab. In der Veltins-Arena war der Schalke-Boss bis zum Union-Spiel trotzdem nicht anzutreffen. "Ich bin geschäftlich derzeit sehr eingebunden", sagte Tönnies zuletzt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
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Tönnies sieht sich nach Rassismus-Skandal falsch eingeschätzt
Tönnies hatte als Redner beim Tag des Handwerks in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Die Äußerungen vor Anfang August bezeichnete er in einem Interview des vereinseigenen TV als „Fehler“: *„Es hätte mir nicht passieren dürfen. Es ist voll in die Hose gegangen. Wenn sich jemand verletzt gefühlt hat, bitte ich ihn aufrichtig um Entschuldigung. Ich war von der Wucht der Reaktion total erschlagen.“ *



„Es war eine harte Zeit. Ich hätte nicht erwartet, dass ich ein Stück weit leide, nicht dabei zu sein“, bekannte Tönnies im Vereins-TV. „Das hat mir viele Gedanken gebracht, über das, was ich gesagt habe, wie ich es eigentlich gemeint habe und wie es insgesamt aufgenommen wurde.“ Tönnies fühlt sich falsch eingeschätzt: „Ich bin nicht der, der trennt, sondern eher der, der vereint und sagt, das darf auf Schalke keinen Einzug haben. Wir müssen uns in der Gesellschaft viel mehr gegen Rassismus stellen. Ich sehe uns alle in Europa in der Pflicht, was für Afrika zu tun.“