13. Juli 2017 / 11:22 Uhr

Comeback für Femi Lepe der größte Erfolg

Comeback für Femi Lepe der größte Erfolg

Jens Pillnick
Weser-Kurier
Femi Lepe
Die Leichtfüßigkeit und Schnelligkeit zählen bei Femi Lepe vom Blumenthaler SV zu den Trümpfen. © Christian Kosak
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Der neue Stürmer des Blumenthaler SV betrachtet den Wechsel als nächsten Karriereschritt

„Im not afraid of dying. I‘m afraid of not trying.“ Femi Lepe trägt sein Lebensmotto mit einem Engel verziert auf dem rechten Oberarm. Sportlich betrachtet wurde der neue Offensivspieler des Fußball-Bremen-Ligisten Blumenthaler SV diesem Anspruch vollauf gerecht. Nach einem Kreuzbandriss im August 2014 arbeitete er hart an seinem Comeback und schaffte es.

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Als er mit dem TuS Schwachhausen in der Saison 2015/16 gegen den Bremer SV mit 1:0 gewonnen und beim 5:1 gegen den Blumenthaler SV einen Doppelpack geschnürt hatte, da war er wieder so richtig obenauf. „Mein größter Erfolg bisher ist, dass ich nach dem Kreuzbandriss wieder zurückgekommen bin“, sagt der 25-Jährige, dessen Mutter Deutsche und Vater Nigerianer ist.

Dem damaligen Erfolg mit der Rückkehr auf den Fußballplatz folgte nun in der vergangenen Saison einer als Torjäger. 20 Treffer in einer Bremen-Liga-Saison bedeuteten für Femi Lepe die bislang beste Ausbeute. Und sie ließen ihn zu der Überzeugung kommen, den nächsten Schritt seiner Fußball-Laufbahn machen zu wollen. „Ich bin mit Schwachhausen dreimal nacheinander Vierter geworden. In Blumenthal gibt es da noch Luft nach oben“, erklärt Femi Lepe die Veränderung.

Eine Veränderung, die zudem eine nicht zu verachtende Zeitersparnis mit sich bringt. Was viele nämlich gar nicht wissen: Femi Lepe lebt seit rund einem halben Jahrzehnt in Blumenthal. Und auch die Verantwortlichen beim Blumenthaler SV wussten es laut Lepe zunächst nicht. Das passt zu dem Bild, das der gelernte Einzelhandelskaufmann, der jetzt allerdings bei der Lürssen-Werft arbeitet, von sich malt: „Ich bin gerne für mich oder im Kreis der Familie.“ Ein Kreis, der auch schon mal größer sein kann, denn Femi Lepe hat sechs Geschwister.

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Auf dem Fußballfeld will er sich hingegen zeigen, da rückt er gerne in den Mittelpunkt des Geschehens. Da sollen die Gegner seine Hacken sehen, denn die Leichtfüßigkeit und Schnelligkeit zählen zu seinen Trümpfen. Gerne geht er mit Tempo in Eins-gegen-eins-Situationen und sucht den Abschluss.

Von seinem Vereinswechsel zum Bremen-Liga-Vizemeister verspricht er sich, allgemein etwas drauflegen zu können: „Ich möchte mich spielerisch noch einen Tick weiterentwickeln und ich möchte mehr Tore schießen als in der vergangenen Saison.“ Das würde dem Trainer des Blumenthaler SV, der mit Angel Amara Diallo seinen besten Torschützen verloren hat, natürlich so richtig schmecken.

Dem Trainer des Blumenthaler SV, der plötzlich nicht mehr auf den Namen Michél Kniat, sondern Peter Moussalli hört. Als Kniat dem Neuzugang telefonisch die Nachricht seines
Wechsels zum SC Paderborn II mitteilte, wäre Femi Lepe „leicht erschrocken“ gewesen und hätte sich „gewundert“. An den Wechselabsichten änderte sich allerdings nichts, sehr schnell fühlte er sich beim Blumenthaler SV „gut aufgenommen“ und beschreibt das Miteinander als „sehr familiär“.

Mit dem Toreschießen hat es bei Femi Lepe, der bei 1,83 Zentimeter Körperlänge rund 72 Kilogramm auf die Waage bringt, im ersten Testspiel gegen Ritterhude (3:0) zwar trotz dreier guter Möglichkeiten zwar noch nicht geklappt. Doch der 25-Jährige deutete an, dass er sein Tempo einzusetzen versteht. „Die Anbindung ans Mittelfeld fehlt noch, aber im Training habe ich gute Ansätze gesehen“, zeigte sich Peter Moussalli mit dem Stand der gerade erst begonnenen Integration zufrieden. Jetzt gilt es, die Laufwege an neuer Wirkungsstätte abzustimmen. Dann kann die Mannschaft von Femi Lepe profitieren und Femi Lepe bei seinem nächsten Entwicklungsschritt von der Mannschaft. Und wenn es nicht klappen will? Dann muss man es im Training so oft versuchen (in Englisch to try), bis es klappt. Der Blick auf das Tattoo am rechten Oberarm wird Femi Lepe bestärken. Schließlich lautet sein Motto: „Im not afraid of dying. I‘m afraid of not trying.“

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