Eines gleich vorweg: Ich glaube nicht, dass Bundesliga-Klubs die Gesundheit ihrer Profis aufs Spiel setzen, um sportlichen Erfolg nicht zu gefährden. Den Vereinen ist im höchsten Maße bewusst: In Zeiten, in denen sie die Ausübung ihres Sports zu Privilegierten macht, sind Glaubwürdigkeit und ethische Integrität unglaublich große und wichtige Güter. Darum gehe ich davon aus, dass sie nicht nur Infektionsrisiken minimieren, sondern auch das Wohl ihrer Spieler sichern wollen – mit allen Mitteln, die möglich sind.



Die Frage aber ist: Reichen die Mittel, die möglich sind, aus? Wie groß ist – auch unter Fachleuten – die Kenntnis von Corona-Folgen für den Leistungssport? Oder – wie im Fall Marin Pongracic wichtig – die Kenntnis von Zusammenhängen zwischen Covid und anderen Erkrankungen?
Dass es auf diese Fragen (noch) sehr wenige Antworten gibt, kann man niemandem vorwerfen. Aber man kann verlangen, dass Vorsicht enorm wichtig genommen wird – womöglich auch noch ein bisschen wichtiger als zuletzt beim VfL. Nicht, um Gegentore wie das erste in Berlin zu verhindern. Sondern um zu zeigen, dass sportlicher Erfolg verdammt unwichtig sein kann.
pahlmann@waz-online.de