Das Wort "ausgerechnet" ist im Sportjournalismus eine ziemlich abgenutzte Floskel geworden: In diesem Fall scheint das Wort jedoch mehr als angebracht, denn der Hamburger SV darf sich in einem schicksalsträchtigen Spiel auf einen alten Bekannten freuen: Beim Relegations-Showdown gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30/SPORTBUZZER-Ticker) wird nämlich ausgerechnet Manuel Gräfe Schiedsrichter im Volkspark sein.
Ebenjener Gräfe, der 2015 das Relegations-Rückspiel gegen den Karlsruher SC leitete und dem HSV mit einem kontroversen Freistoß-Pfiff in Strafraumnähe zum Ausgleich durch Diaz (90.+1) verhalf. Die Hamburger gewannen in der Verlängerung durch ein Tor von Nicolai Müller noch mit 2:1 und hielten die Klasse. Karlsruhe dagegen ist mittlerweile in die 3. Liga abgestiegen.
Warum gerade Gräfe?
Warum muss Gräfe diese brisante Partie leiten? Einer der besten deutschen Schiedsrichter muss ran - und die anderen Top-Referees stehen nicht zur Verfügung. Felix Zwayer pfeift in Asien bei der U20-WM, Wolfgang Stark hört aus Altersgründen auf und soll sich nicht mit einem heißen Duell verabschieden müssen. Deniz Aytekin und Dr. Felix Brych, die im DFB-Pokalfinale und im Endspiel der Champions League eingesetzt werden, sollen noch geschont werden.
Bleibt also nur Gräfe! Für den 43-jährigen Berliner (Beruf: Sportwissenschaftler) ist es der 18. Bundesliga-Einsatz in dieser Saison.
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