Personalproblem gelöst
Endlich ist das Personalproblem bei den Damen gelöst. Denn während der BVG bei den Herren bestens aufgestellt ist und per Rotation der Reserve auch in der Niedersachsen-Bremen-Liga helfen soll, wurden Partnerinnen für Lea Dingler gesucht. Das BVG-Ass ist zwischen Beruf und Studium eingespannt, wird vielleicht mal passen müssen. „In Deutschland war nichts Adäquates mehr zu finden. Da ist seit der DM nichts mehr möglich“, weiß BVG-Coach Hans Werner Niesner, der schon im März mit sechs Spielerinnen gesprochen hatte, „die infrage gekommen wären, aber es gab nur Absagen“.
Badminton-Regionalliga: BV Gifhorn - Berliner Brauereien II
Blick ging ins Ausland
Also ging der Blick ins Ausland. „Wir müssen den Gang gehen, von dem wir uns eigentlich vor drei Jahren verabschiedet hatten“, so der BVG-Coach im März. Dann wurde klar, dass Corona auch ein Faktor werden würde: „Das muss finanziell abgesichert sein - und wir müssen auch sehen, wie sich der Flugverkehr entwickelt, wenn wir Ausländerinnen einsetzen wollen.“
Niesner hat Nöst schon trainiert
Nun wurden Nägel mit Köpfen gemacht: Martina Nöst (24) aus Österreich und Sarah Findlay (23) aus Schottland werden in der kommenden Saison für Gifhorn aufschlagen. Der Kontakt zu Nöst, die von der Europajugend Gleisdorf zum BVG wechselt, besteht seit Jahren. Niesner veranstaltet in der Steiermark Badminton-Camps. "Martina ist für mich und meine Familie eine langjährige Bekannte. Ich habe sie quasi seit ihrer Schülerinnenzeit mit ausgebildet."
Zuletzt war die 24-Jährige auch bei Niesners jüngstem Silvestercamp in Braunschweig dabei. "Sie ist gut in Schuss", freut sich der BVG-Coach über Nöst, die in allen drei Disziplinen einsetzbar ist und vor zwei Jahren bei der österreichischen Meisterschaft im Einzel bis ins Halbfinale vorstieß. Zwar fehlt noch ihre internationale Freigabe, aber Niesner gibt Entwarnung: "Das ist eine reine Formsache."

Freigabe für Findlay schon da
Ihre Freigabe erhalten hat bereits Findlay. Aufmerksam auf die 23-Jährige wurde BVG-Kapitän Dennis Friedenstab. Die Schottin kennt die deutsche Regionalliga nämlich von ihrer Zeit bei der SG Luckau/Blankenfelde. "Sie ist eine Doppel- und Mixedspielerin, macht wie Martina einen ganz sympathischen Eindruck", freut sich Gifhorns Coach. Klar ist: "Diese beiden Damen werden nicht das ganze Jahr spielen, wir werden abstimmen, wer wann zum Einsatz kommt."

Dass der BVG bisher gut durch die Corona-Zeit gekommen ist, zeigt die Verpflichtung der beiden Ausländerinnen. Möglich ist das auch, weil die Firma auel weiter Hauptsponsor in Gifhorn bleibt. "Wir freuen uns sehr. Das ist in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit und essenziell für uns", betont Niesner. Auch deshalb kann der Blick beim BVG nun auch wieder Richtung Bundesliga gehen.
Aufstieg? "Am liebsten als Meister"
In der Vorsaison holte der BVG den Vizetitel, verzichtete aber auf einen möglichen Zweitliga-Aufstieg, nachdem durch den Rückzug des BV RW Wesel ein Platz freigeworden war. Sollte sich diese Tür nach der kommenden Saison wieder öffnen, will der BVG eintreten. Und zwar "am liebsten als Meister. Dann wären wir in einer anderen Situation, hätten bei einem Aufstieg in jeder Hinsicht mehr Zeit. Sei es, um das Team weiter zu verstärken oder auch, um im Sponsoring nachzulegen", sagt Niesner. "Das Team ist heiß, der Vorstand steht dahinter."
Schließlich richtet der Coach den Blick auch auf die Entwicklung der Gifhorner Top-Talente Marvin Schmidt, Thies Huth und Holger Herbst. "Wir hoffen, dass sie ihre Leistungen weiter steigern", so Niesner. Zukünftige Bundesliga-Einsätze können da nur helfen. Und: Der Landesverband bietet wieder ein Stützpunkttraining in Gifhorn an, Niesner ist dort Coach, hat so den Blick auf die Top-Talente aus ganz Niedersachsen. Die Nachwuchs-Asse und der BVG könnten in Zukunft also voneinander profitieren.



Saisonstart im Oktober
Doch jetzt freut sich der BVG erst einmal auf die nahe Zukunft. Seit vier Wochen wird wieder trainiert, die neue Saison soll am 10./11. Oktober mit Heimspielen gegen den Berliner SC und die Reserve der Berliner Brauereien starten – und 2021 am besten mit Meisterschaft und Aufstieg enden.
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