Mit seinen Leistungen als Innenverteidiger beeindruckte er Kritiker und Fans gleichermaßen: Der frühere Außenverteidiger David Alaba hat beim FC Bayern München eine beeindruckende Verwandlung an den Tag gelegt. Der 28-Jährige ist beim Team um Trainer Hansi Flick in der Verteidigung zum Schlüsselspieler geworden, hat den teuersten Neuzugang der FCB-Vereinsgeschichte, Lucas Hernandez (80 Millionen Euro) zum Bankdrücker degradiert. Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge ist in einem Interview mit Sky nun ins Schwärmen geraten: "Ich habe immer gesagt: Der David ist für mich eigentlich sowas wie der schwarze Franz Beckenbauer", adelte der FCB-Boss.



Ein großes Lob: Schließlich ist Beckenbauer die Klubikone des Rekordmeisters. Der heute 74-Jährige gewann als Libero des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft alle wichtigen nationalen und internationalen Titel im Weltfußball, absolvierte über 400 Pflichtspiele für den FCB und lenkte später auch als Präsident die Geschicke seines Klubs. Dagegen steht Alaba noch fast am Anfang.
Rummenigge über Alaba: "Erster Spieler, der wieder auf dem Niveau von Franz damals spielt"
Der "Weltklassespieler", wie ihn Trainer Flick nach dem DFB-Pokal-Sieg Anfang Juli nannte, stammt aus der eigenen Jugend der Bayern und absolvierte seit 2010 249 Partien für den Rekordmeister und -pokalsieger. "Er ist der erste Spieler, der wieder auf dem Niveau von Franz damals spielt, der dieses Zepter in die Hand nimmt, der auch von der Persönlichkeit eine tolle Entwicklung hat", meinte Rummenigge. Alaba habe laut Rummenigge zudem die Chance, "gerade in Zeiten von 'BlackLivesMatter' durch seine Hautfarbe eine besondere Rolle einzunehmen".
Doch wie viele Spiele beim FC Bayern kommen für Alaba noch hinzu? Aktuell befinden sich die Bayern und der Österreicher in einem Vertrags-Poker. Der deutsche Meister will den im Jahr 2021 auslaufenden Vertrag seines Top-Innenverteidigers verlängern. Laut Medienberichten soll die Alaba-Seite aber ein zu hohes Gehalt (mehr als 20 Millionen Euro) fordern.
"Hasan Salihamidzic ist in Gesprächen mit dem Berater. Bisher wurde keine Lösung gefunden. Sollte das weiterhin nicht gelingen, müssen wir uns mit anderen Optionen auseinandersetzen", drohte Rummenigge noch in der vergangenen Woche. Der 28-Jährige soll beim Guardiola-Klub ManCity, hoch im Kurs stehen. "Dass es für David bei den Verhandlungen um die Finanzen geht ist kein Geheimnis", fügte der Bayern-Boss an.
Rummenigge im Vertrags-Poker mit Alaba "optimistisch"
Im Sky-Interview, genau eine Woche später, klingt Rummenigge nun versöhnlicher. "David weiß, was er am FC Bayern hat - und wir wissen, was wir an David haben", sagte der FCB-Vorstandschef, der nicht näher auf die Verhandlungen eingehen wollte: "Ich glaube, das wäre nicht fair der anderen Partei gegenüber und es liegt in der Natur der Dinge, dass der Berater des Spielers so viel rausholt wie rauszuholen ist und es liegt auch in der Natur der Dinge, dass der FC Bayern - speziell in diesen Zeiten - versucht, seine Finanzen ein Stück zusammenzuhalten.
Der Bayern-Achter: Dank dieser acht Säulen gelang der achte Meistertitel in Folge
Dennoch geht Rummenigge von einem positiven Ende des Pokers für den FC Bayern aus: "Ich bin optimistisch, dass wir am Ende des Tages eine Lösung finden werden, dass David hier sogar seine Karriere beendet."
Das Bayern-Testspiel am Freitag gegen Olympique Marseille (16 Uhr) wird live bei MagentaSport übertragen.