Leipzig. „Den Glauben, in Kiel gewinnen zu können, den muss jeder haben. Wer nicht daran glaubt, der muss gar nicht erst mitfahren“, stellt Cheftrainer André Haber vor dem Auftaktspiel nach der Winterpause klar. Der 34-jährige Coach ist fest davon überzeugt, dass die Handballer des SC DHfK Leipzig am Sonntag (13.30 Uhr) beim THW Kiel etwas Zählbares holen können, weiß aber auch, dass sie mit dem Rekordmeister „einen maximal schweren Gegner vor der Brust“ haben.
Weltmeister Landin ist kein Roboter
Habers Formulierung trifft den Nagel auf den Kopf. Einen härteren Gegner hätten die Leipziger Handballer kaum erwischen können. Der Champions-League-Sieger ist in bestechender Form und hat mit den Brüdern Magnus und Niklas Landin gleich zwei frischgebackene Weltmeister in den eigenen Reihen.
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Doch das könnte auch ein Vorteil für die Grün-Weißen sein. „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um gegen Niklas Landin zu werfen“, hofft der Leipziger Trainer. Natürlich sei der Torhüter der Kieler in bestechender Form, aber „er hat ein WM-Finale gespielt und gewonnen und war daran maßgeblich beteiligt. Er ist ja kein Roboter, irgendetwas muss das mit ihm ja auch machen“, so Haber weiter.
„Wir haben eine Chance auf zwei Punkte“
Doch auch mit der einen oder anderen Party-Nacht in den Knochen dürfte Landin für die Sachsen weiterhin eine Herausforderung darstellen. „Für mich ist Niklas Landin der beste Torhüter der Welt. Das hat man bei der WM erneut gesehen“, bestätigt DHfK-Kapitän Alen Milosevic. Angst oder Nervosität habe er deshalb nicht. Das „Spiel im Spiel“ gegen den Keeper sei längst Normalität für die Profis, die sich auf den dänischen Star genauso vorbereiten werden wie auf jeden anderen Torhüter.
„Von den reinen Gegentoren haben wir bislang weniger kassiert als Kiel“, sieht Haber einen weiteren Pluspunkt in der Statistik und betont, wie solide die Abwehr der Sachsen zuletzt stand. Auf die zweitbeste Defensive der Liga und das Mittelblock-Duo aus Maciej Gebala und Marko Mamic möchte der Coach auch am Sonntag wieder setzen.
„Wenn wir eine gute Abwehr hinstellen, haben wir auf jeden Fall eine Chance zwei Punkte mitzunehmen“, glaubt auch Milosevic, der sich vor dem Spiel kämpferisch zeigt. „Wir werden alles auf die Platte bringen, um zwei Punkte einzufahren und nicht nur ein bisschen mitzuspielen“, sagt der 31-Jährige vor der Auswärtsfahrt, die die Leipziger bereits am Samstag Mittag – direkt nach dem Abschlusstraining in der Arena – antreten wollen. So bleibt das Risiko aus, im angekündigten Schneesturm stecken zu bleiben und das Topspiel zu verpassen.