Die Ausgangslage
Sollte der VfL heute als Sieger vom Platz gehen und der Hamburger SV (auf Schalke) ODER Mainz (gegen Frankfurt) nicht gewinnen, wären die Wolfsburger gerettet und würden in der kommenden Saison zum 21. Mal in Folge als Erstligist antreten. Etwas schlechter sieht es bei einem Unentschieden aus: Sollte der HSV zeitgleich verlieren, hätte Wolfsburg drei Zähler Vorsprung und vor dem direkten Duell beim HSV in einer Woche das deutlich bessere Torverhältnis. Dann müssten die Hanseaten schon mit sieben Toren Differenz gewinnen. Gewinnen Hamburg und Mainz bei einem Wolfsburger Remis jedoch, wären alle drei Klubs vor dem letzten Spieltag punktgleich. Bei einer VfL-Niederlage könnten Hamburg und Mainz vorbeiziehen und die Wolfsburger würden auf den Relegationsplatz abrutschen. In dem Duell, in dem es für Gladbach noch um die Teilnahme an der Europa-League geht, kann sich die Lage für den VfL also sowohl völlig entspannen als auch enorm dramatisieren. Trainer Andries Jonker will sich nicht auf ein Was-wäre-wenn-Spiel einlassen. "Ich habe einen Rechner", sagt der Niederländer, "aber ich benutze ihn nicht. In der Bundesliga macht es keinen Sinn, etwas auszurechnen. Die Gegner überraschen jede Woche aufs Neue. Ich gehe einfach davon aus, dass wir keine Hilfe bekommen."
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Der Trend
Zwei der vergangenen vier Partien konnte der VfL für sich entscheiden - beim 3:0-Sieg gegen Ingolstadt sowie zuletzt beim 2:0-Erfolg. Die Niederlagen kassierten die Wolfsburg in Berlin (0:1) und gegen den FC Bayern (0:6). Trainer Jonker ist optmistisch, dass seine Mannschaft gegen Gladbach den nächsten Dreier einfährt. "Es macht keinen Sinn, darauf zu schauen, dazu war die Liga in dieser Saison einfach zu verrückt. Die Lehre aus den letzten Wochen ist: Du musst es selbst machen – und darum ist es gut, dass wir alles in eigener Hand haben", betont der Niederländer im Interview mit der WAZ, das heute in ganzer Länge in der Samstags-Druckausgabe steht. Ein Heimvorteil könnte man denken, doch auswärts lief es in dieser Spielzeit für den VfL besser. 19 Zähler holte der Bundesligist auf fremdem Platz, daheim waren es zwei Punkte weniger. Jetzt ist die letzte Gelegenheit die Heimbilanz doch noch positiv zu gestalten. Dennoch spricht Sportdirektor Olaf Rebbe von einem Heimvorteil. Der Grund: Zu Hause hätte der VfL viele Partien gewinnen müssen - wie beim 1:2 gegen Bremen oder beim 0:1 gegen Freiburg. "Es ergibt keinen Sinn, das aufzurechnen. Fakt ist, wir haben zu Hause weniger Punkte geholt. Aber ich bin mir sicher, dass wir die Statistik mit unseren Fans im Rücken gegen Gladbach aufwerten können", so der 39-Jährige. Gladbach gewann nur eins der vergangenen vier Pflichtspiele - vor zwei Wochen beim 2:1 in Mainz. Zuletzt gab es für die Hecking-Elf ein mageres 1:1 gegen Augsburg.
Das Personal
Ohne Ricardo Rodriguez muss der VfL gegen Gladbach ran. Für den Abwehrspieler hat es nicht gereicht. Ihn plagen weiter Sprunggelenk-Probleme. "Wir versuchen mit Rici Schritt für Schritt zu gehen", hatte VfL-Trainer Andries Jonker am Donnerstag betont. Der Schritt "Pflichtspiel" kommt wohl noch zu früh. Definitiv fehlen wird Yannick Gerhardt. Der Linksverteidiger hatte in Frankfurt seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Für ihn rückt nach abgesessener Sperre Luiz Gustavo wieder in den Kader der Wolfsburger, der wohl für Philipp Wollscheid in die Startelf neben Innenverteidiger Robin Knoche rückt. Rechts dürfte erneut Sebastian Jung auflaufen, links wäre Platz für Jannes Horn. Davor könnten Maxi Arnold und Josuha Guilavogui die Doppel-Sechs bilden. Rechts Riechedly Bazoer, links PG Ntep und im Zentrum Daniel Didavi, der Angreifer Mario Gomez bedienen soll - so könnte die Anfangsformation gegen die Borussen aussehen. Erneut im Kader ist Victor Osimhen. "Er ist ganz nah dran an seinen ersten Einsatzminuten", sagt Jonker. Zum dritten Mal nicht im Aufgebot steht Real-Leihgabe Borja Mayoral.
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