Hannover, Altona, Lüneburg – und wieder hat ein Zaun nicht das gehalten, was sein Hersteller versprochen hat. Auch in Neetze gab das Drahtgeflecht dem Jubel der VfB-Fans nach. Wieder dürfte es einen Sonderbericht des Schiedsrichters geben. Denn das Spiel zwischen dem LSK und dem VfB, das die Grün-Weißen dank einer bärenstarken zweiten Halbzeit mit 3:1 gewonnen haben, musste kurzzeitig unterbrochen werden.
Rudelbildung: Zaun kaputt, Fans reparieren ihn umgehend
Ausgangspunkt war eine Aktion von Yannick Deichmann, der einen Gegenspieler in der 57. Minute in die Bande gecheckt hatte, woraufhin es zu einer Rudelbildung kam. Das löste Reaktionen unter den rund 250 mitgereisten VfB-Anhängern aus. „Überhitzte Fans stiegen auf die Umzäunung, ein großes Zaunteil wurde herausgerissen. Minutenlange Unterbrechung. Die zahlreich vertretene Polizei in Alarmstimmung“, übertrieb der LSK auf seiner Homepage die Szene. So wild war es aber nicht, Ordner mussten nicht wirklich eingreifen – vielmehr versuchten die grün-weißen Zuschauer selbst, den Zaun wieder zu richten. Lüneburger Beobachter erklärten derweil unter der Hand, das Metallgitter sei gar nicht korrekt befestigt gewesen . . .



Vorwurf: Material ungeeignet zur Fantrennung
Schon in Altona und davor in Hannover beim Spiel beim HSC waren Zäune unter der Freude von Lübecker Fans eingeknickt – auch, weil das Material nach Ansicht der VfB-Verantwortlichen den erforderlichen Standards in keiner Weise entsprach. Der Norddeutsche Fußballverband (NFV), der die vorgeschriebenen Sicherheitsabgrenzungen zwischen den Fangruppen „amtlich“ abgenommen und für gut erklärt hatte, sah das anders.
700 Euro Strafe, weil der VfB das NFV-Urteil ignoriete
Regionalliga-Saison 2019/2020 VfB Lübeck
Wegen des Vorfalls in Hannover (das Match war für eine (!) Minute unterbrochen worden) verdonnerte er den VfB „mit zwei Personen an einem Seminar zur Gewaltprävention“ teilzunehmen. Der VfB, der in Sachen Stadionsicherheit und Prävention ein anerkanntes Knowhow besitzt, sah dies als Schikane und lehnte ab. Nun muss der Klub, weil er das Seminar, das vom 8. bis zum 10. November stattfand, geschwänzt hat, 700 Euro Strafe zahlen.
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