Dass der VfL offensiv erschreckend harmlos ist, ist nichts Neues: Mit nur 28 Treffern (1,08 pro Spiel) stellt er den fünftschwächsten Angriff der Liga. Der Glanz der Wolfsburger war jedoch immerhin die Defensive, die in der Hinrunde lediglich 21 Gegentreffer kassiert hatte – nur der FC Bayern, Frankfurt, Schalke und Bremen waren zum Jahreswechsel in dieser Hinsicht besser.
Doch selbst das Verteidigen scheinen die Wolfsburger in 2018 verlernt zu haben: In den neun Rückrunden-Partien zappelte der Ball mit 15 Gegentoren schon fast genauso oft im eigenen Netz wie in der gesamten Hinrunde. Nur Hoffenheim, der HSV und Köln sind in diesem Jahr noch anfälliger. Insbesondere die 0:3-Klatsche bei 1899 am vergangenen Samstag offenbarte ungewohnte Schwächen im Abwehrverhalten der Wolfsburger: Defizite im Stellungsspiel, Probleme in der Abstimmung, schwaches Zweikampfverhalten – wo ist die Sicherheit von einst hin? „Klar spielt es eine Rolle, dass die gesamte Mannschaft nicht gut drauf ist“, sagt Bruma. „Wir Abwehrspieler wissen ja auch, dass wir als Team Schwierigkeiten haben, Tore zu schießen. Wenn du dann ein Gegentor bekommst, weiß jeder von uns, dass es dann noch schwieriger wird, das Spiel zu gewinnen. Es geht in den Kopf“, erklärt der Niederländer.
In Hoffenheim wurde insbesondere der junge Elvis Rexhbecaj bei seinem Startelf-Debüt hinten links von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, weil Yunus Malli und Co. zu wenig nach hinten gearbeitet hatten. „Natürlich fängt das Verteidigen schon vorn an“, appelliert Bruma an die komplette Mannschaft. Er will die Schuld aber nicht bei anderen suchen. Die Viererkette, für die er als Dirigent die Verantwortung trägt, wies zu große Defizite auf: „Klar sollen alle im Team gegen den Ball mitarbeiten. Aber trotzdem kann die Kette noch einiges verhindern. Das ist uns zuletzt nicht gut gelungen“, so der Nationalspieler.
Sind die neu aufgetretenen Schwächen im Defensivverbund auch auf die fehlende Kommunikation innerhalb der Mannschaft zurückzuführen? In Hoffenheim war es über weite Teile des Spiels sehr still auf dem Platz. Kommandos, Anweisungen, Aufmunterungen – alles Mangelware. „Ich habe keine Erklärung dafür, warum das in Hoffenheim so war. Normal machen wir das und reden. Und Kommunikation ist auch wichtig, vor allem in unserer Situation“, gelobt der 26-Jährige Besserung.
Das sind die nächsten Gegner für den VfL Wolfsburg:




Außerdem hat sich Bruma vorgenommen, seine Rolle als Führungsspieler verstärkt anzunehmen: „Es ist immer schwierig, in einer Phase, in der es nicht läuft, als Führungsfigur bezeichnet zu werden. Aber ich denke, dass wir mehrere Spieler haben, die diese Rolle besetzen müssen. Ich gehöre auch dazu.“
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