Die deutsche Nationalmannschaft hat vor ihrem zweiten Spiel bei der Weltmeisterschaft in Katar auf einen neuerlichen Protest gegen das Verbot der "One Love"-Binde durch die FIFA verzichtet. Nachdem sich Kapitän Manuel Neuer und seine Teamkollegen am vergangenen Mittwoch auf dem Mannschaftsfoto beim Turnier-Start gegen Japan (1:2) noch den Mund zugehalten hatten, gab es am Sonntag vor der Partie gegen Spanien keine symbolische Geste.
Die Aktion vor der Auftaktpartie hatte trotz der ehrbaren Hintergründe für allerlei Kritik gesorgt. Einigen Beobachtern war die Aktion des DFB-Teams zu wenig, um auf die Menschenrechtsverletzungen im WM-Gastgeberland und die Rolle der FIFA hinzuweisen. Für andere Betrachter war die gezeigte Geste die falsche Wahl, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Bundestrainer Hansi Flick hatte in den Tagen vor dem Spanien-Spiel betont, dass sich die Mannschaft nun ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren werde.
Die FIFA hatte die "One Love"-Binde, die von einigen Kapitänen europäischer WM-Teilnehmer getragen werden sollte, kurz nach dem Start des Turniers faktisch verboten. Der Weltverband verwies darauf, dass damit gegen die Ausrüstungsvorschriften verstoßen würde. Als Sanktion stellte die FIFA Gelbe Karten sowie weitere Bestrafungen in Aussicht. Deutschland und die anderen an der Aktion beteiligten Nationen verzichteten anschließend auf die "One Love"-Binde.
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