Nach seinem radikalen Startelf-Umbau im Spiel am vergangenen Dienstag in München gegen England setzt Hansi Flick in der dritten Nations-League-Partie am Samstag in Budapest gegen Ungarn wohl auf ein wenig mehr Kontinuität. "Ich glaube, dass es guttut, wenn man ein bisschen eingespielt ist. Natürlich möchte man jedem die Chance geben zu spielen. Auf der anderen Seite ist das Ergebnis im Vordergrund und im Fokus", sagte der Bundestrainer auf der DFB-Pressekonferenz am Freitag, ohne sich dabei konkret in die Karten schauen zu lassen. Nur bei einer Personalie ließ der 57-Jährige keinen Raum für Spekulationen: "Manuel Neuer wird spielen. Wir werden im Tor keine Veränderung vornehmen."
Auf einen Spieler muss der Bundestrainer möglicherweise unfreiwillig verzichten: Serge Gnabry konnte am Freitag nur eine Laufeinheit absolvieren. "Sein Einsatz ist fraglich. Er hat muskuläre Probleme in der Wade. Nach einem Lauf sieht es besser aus. Wir warten jetzt den Tag ab und werden dann weitersehen", erklärte Flick, der in der Folge Timo Werner einen Einsatz in der Startelf in Aussicht stellte: "Es ist durchaus möglich, dass er von Anfang an spielt. Er kann uns mit seinem Tempo helfen und Tore machen."
Beim 1:1 gegen die Engländer hatte Flick seine Anfangsformation nominell auf sieben Positionen verändert. Die umformierte Mannschaft zeigte einen besseren Auftritt als beim Nations-League-Auftakt in Italien (1:1), musste sich am Ende aber mit der Punkteteilung begnügen. Nachdem Jonas Hofmann zu Beginn der zweiten Hälfte für die Führung gesorgt hatte, war Harry Kane mit einem verwandelten Foulelfmeter kurz vor dem Ende noch der Ausgleich gelungen. "An diese Leistung müssen wir anknüpfen. Das war ein großer Schritt nach vorn. Jetzt müssen wir das bestätigen", forderte der Bundestrainer und warnte angesichts der Kompaktheit der Ungarn: "Das wird eine ganz große Aufgabe für uns."
Zum Abschluss des Nations-League-Viererpacks steht für die deutsche Auswahl am Dienstag in Mönchengladbach das zweite Duell mit Europameister Italien an. Für Flick ist es bis September die letzte Möglichkeit, sich einen Eindruck von seinem Personal zu verschaffen. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Katar vom 21. November bis 18. Dezember stellte der DFB-Chefcoach klare Forderungen an seine Spieler: "Für Katar ist es entscheidend, dass wir Spieler haben, die im Rhythmus sind und viele Spielminuten haben. Wenn konditionelle Defizite bestehen, ist es unmöglich, während eines Turniers daran zu arbeiten. Daher erwarten wir von jedem, dass er seine Fitness auf einem ganz hohen Top-Niveau hält. Da schauen wir genau drauf."
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