Rudi Völler ist beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga in Offenbach persönlich mit dem DFL-Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Dieser stelle "eine Anerkennung für besondere und herausragende Leistungen rund um den deutschen Profifußball dar", beschreibt die DFL die Auszeichnung. Beim ursprünglichen Termin Mitte August 2022 hatte Völler aus persönlichen Gründen absagen müssen. Er fühle sich "ein bisschen wie ein Kind der Bundesliga".
Wichtiger noch ist seine Entscheidung, ob er in Zukunft beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in verantwortlicher Position tätig sein wird. Der 62-Jährige gilt als Topkandidat für die Nachfolge von DFB-Direktor Oliver Bierhoff. In den Überlegungen der nach dem WM-Aus gegründeten Task Force, der Völler selbst angehört, könnte er im Verband auf dem Weg zur Heim-EM 2024 die Rolle eines Teammanagers übernehmen, der die Nationalmannschaft insbesondere auch in der Öffentlichkeit vertritt. "Wir kommen in dieser Woche nochmal zusammen und werden das Ganze nochmal diskutieren", erklärte der Weltmeister von 1990 und Ex-DFB-Teamchef (2000 bis 2004) am Montag beim Neujahrsempfang.
Der ehemalige Geschäftsführer von Bayer Leverkusen hatte sich im vergangenen Sommer aus dem Profifußball zurückgezogen. Zuletzt berichtete der Kicker, dass Völler bei der Task Force um Bedenkzeit gebeten habe. Auf die Frage, ob es beim Treffen der Gruppe an diesem Donnerstag eine endgültige Entscheidung geben wird, sagte er vielsagend: "Schauen wir mal."
Watzke: Völler "hat viel für den deutschen Fußball getan"
DFB-Vize und zugleich DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke wirbt weiterhin für Völler. "Es gibt nicht umsonst nur 'einen Rudi Völler', er ist ein cooler Typ, der immer seine Meinung vertritt", sagte der 63-Jährige in Offenbach über den Ex-Werksklub-Boss und fügte hinzu: "Er hat Bayer Leverkusen zu einer echten Marke gemacht und unheimlich viel für den deutschen Fußball getan." Der Ex-Nationalspieler sei "extrem authentisch" und habe den Vorteil, "dass die allermeisten Menschen ihm positiv gegenüberstehen“, betonte Watzke: "Wenn du dann eine Pflaume bist, nützt dir das gar nichts. Er hat aber dazu noch extrem viel Ahnung. Das in der Kombination ist schon eine gute Geschichte."
Dem deutschen Fußball riet Völler insgesamt zu mehr Selbstbewusstsein: "Wir dürfen uns nicht immer zu klein machen, nicht beim DFB, nicht bei der DFL und auch nicht bei der Nationalmannschaft, wo wir noch immer eine großartige Qualität haben." Und weiter: "Wir müssen ein paar Dinge ändern, das werden wir auch tun. Wir sind in den verschiedenen Arbeitsgruppen da auf einem guten Weg."
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