Auch für Hansi Flick war es der schwärzeste Abend seiner Karriere. Trotz des 4:2-Sieges gegen Costa Rica scheidet die Nationalmannschaft zum zweiten Mal in Folge nach der WM-Gruppenphase aus. Nach dem letzten Auftritt in Katar sprach der Bundestrainer über…
…das Spiel und die Stimmung im Team: "Ich war in der Kabine. Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir haben es in der ersten Hälfte versäumt, die Tore zu machen. Wenn du 2:0, 3.0, 4:0 führst, machst du Druck auf das andere Spiel. Das wollten wir unbedingt, aber das haben wir nicht geschafft."
…einen möglichen Vorwurf an die Spanier, die gegen Japan mit 1:2 verloren: "Ich schaue nie nach anderen Mannschaften. Es liegt an uns, da müssen wir uns schon an die eigene Nase fassen. Wir haben zu wenig Tore gemacht aus den vielen Chancen. Gegen Japan, auch gegen Spanien und heute gegen Costa Rica. Wir haben wenig Zeit gehabt, dadurch hatten wir kaum Automatismen, die es braucht. Aber daran hat es am Ende nicht gelegen."
…seine ersten Erkenntnisse: "Standard wäre das Spiel gegen Spanien gewesen, was die Kompaktheit betrifft, was die Laufbereitschaft betrifft, was die Intensität angeht. Wenn man aus dem Costa-Rica-Spiel etwas Positives mitnehmen kann, dann, dass wir noch mal zurückgekommen sind und zumindest einen Sieg mit nach Hause genommen haben. Wir haben zumindest diese Pflichtaufgabe erfüllt."
WM 2022: Deutschland in der Einzelkritik gegen Costa Rica
…die Stimmung mit Blick auf die Heim-EM 2024: "Die Stimmung war auch vor der WM nicht doll. Wer mich kennt weiß, dass wir das sehr schnell aufarbeiten werden. Schauen, wie wir das Ganze jetzt angehen wollen, was unsere Ideen sind – gerade mit Blick auf die Euro. Aber dazu ist es jetzt noch nicht der richtige Moment. Das sind die nächsten Schritte, die wir sehr, sehr zeitnah machen werden."
…fehlende Qualität: "Wir haben Qualität, da bleibe ich dabei. Alle spielen nicht umsonst in Topklubs. Aber für die Zukunft ist es wichtig, dass wir auch in der Ausbildung einiges anders machen. Was uns immer ausgezeichnet hat, war, dass wir verteidigen konnten, das wir einen Neuner haben. Darüber reden wir jetzt seit Jahren. Das sind die Basics, wie sie beispielsweise die Spanier haben. Für die Zukunft, für die nächsten zehn Jahre und danach, ist es enorm wichtig, die nächsten Schritte zu machen."
…die neue Generation um Jamal Musiala: "Es ist schwierig nach so einem Spiel einen herauszuheben. Aber es ist einfach schade, dass so ein Spieler wie Jamal nicht mehr bei der WM weiterspielen darf. Wir haben schon noch richtig gute Talente in den nächsten Jahren. Aber wir müssen auch schauen, was danach kommt. Jamal ist übrigens nicht in Deutschland, sondern in England ausgebildet worden."
…mögliche eigene Fehler: "Das ist mit Sicherheit eine Sache, die wir intern besprechen. Wir haben gegen Spanien gut gespielt, gegen Japan 60 Minuten. Ich bin der Meinung, dass wenn man Ilkay Gündogan aus- und Leon Goretzka einwechselt, darf da kein Bruch stattfinden. Das sind beides Topspieler. Ich bin immer jemand, der sehr selbstkritisch ist – das wird in die Analyse mit einfließen."
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