DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat den deutschen Profi-Fußball im Allgemeinen und die Nationalspieler im Besonderen vor dem Fan-Vorwurf der Abgehobenheit in Schutz genommen. „Auf der einen Seite gibt es im Leben weitaus wichtigere Dinge als den Fußball, und wir müssen uns hinten anstellen“, sagte Bierhoff der RTL/ntv-Redaktion. „Auf der anderen Seite finde ich es gut, wenn eine Branche, ein Geschäftszweig alles in die Waagschale wirft, den Behörden auch anbietet, damit sein Betrieb wieder läuft - und das macht der Fußball.“
Er glaube, dass es viel am Ende von den Ergebnissen abhänge. „Wenn Bayern München die Champions League gewinnt und alle feiern, ist es gar kein Thema, wie viel die Spieler verdienen“, sagte der 52 Jahre alte DFB-Direktor.



Bierhoff hatte sich zuletzt auch kritisch zur Ausbildung der Nachwuchsspieler in Deutschland geäußert. Er bemängelte gegenüber der Welt am Sonntag unter anderem, dass die Dichte an Talenten abgenommen habe und die Bundesliga-Klubs seiner Meinung nach vermehrt auf ausländische Talente bauten. Dies sehe er mit "großer Beunruhigung". Bierhoff sieht die Lösung des Problems vor allem in einer Anpassung der Ausbildung im Jugendbereich: "Wir brauchen mehr Spieler mit Bolzplatzmentalität", meint er. Die individuelle Klasse der Dafür brauche es unter anderem kleinere Spielformen, "die das freie Spielen und mehr Ballkontakte fördern".