31. Januar 2023 / 21:57 Uhr

Neuer DFB-Direktor Rudi Völler: "Keiner soll mir sagen, dass die Argentinier besser sind als wir"

Neuer DFB-Direktor Rudi Völler: "Keiner soll mir sagen, dass die Argentinier besser sind als wir"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Ab dem 1. Februar ist Rudi Völler offiziell beim DFB im Amt.
Ab dem 1. Februar ist Rudi Völler offiziell beim DFB im Amt. © IMAGO/DeFodi (Montage)
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Am Mittwoch nimmt Rudi Völler seine Arbeit als Nachfolger von Oliver Bierhoff offiziell auf. Der 62-Jährige zeigte sich mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft 2024 im eigenen Land optimistisch, sieht zugleich einige Herausforderungen, die es anzugehen gilt. An der Qualität des DFB-Teams zweifelt er nicht.

Ab dem 1. Februar geht die Arbeit von Rudi Völler beim Deutschen Fußball-Bund auch offiziell los. Der 62-Jährige beerbt den nach der aus deutscher Sicht enttäuschenden Weltmeisterschaft in Katar freigestellten Oliver Bierhoff und bekleidet den Posten als Direktor für die A-Nationalmannschaft sowie die U21-Auswahl des DFB. Sein Blick geht in erster Linie auf die 2024 anstehende Europameisterschaft im eigenen Land. "Wir müssen wieder eine Begeisterung wecken, im Umfeld, bei den Fußball-Anhängern“, sagt Völler im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger: "Ein solch großes Turnier ist einfach eine riesige Chance. Nicht nur für die sportliche Infrastruktur, auch im gesellschaftlichen Kontext."

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Nach den misslungenen Auftritten des DFB-Teams bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022, bei denen jeweils nach der Gruppenphase Schluss war, baut Völler auch auf eine funktionierende Zusammenarbeit mit den Bundesliga-Klubs. "Die Nationalmannschaft ist die wichtigste Mannschaft, die wir haben. Und die berufenen Spieler müssen in jedem Freundschaftsspiel so agieren, als wäre es ein Qualifikationsspiel", so der langjährige Sportdirektor und Geschäftsführer von Bayer Leverkusen. "Natürlich haben die Vereine andere Interessen. Das ist normal, ich kenne diese Interessen, denn ich komme ja aus dem Klubfußball. Hier muss ich die Schnittstelle sein und für Lösungen sorgen, falls es einmal Probleme gibt."

Grundsätzlich sei es seine Aufgabe, die Versäumnisse der letzten Jahren aufzuarbeiten und sich auf die eigenen Qualitäten zu besinnen. "Jahrzehntelang haben wir neben guten Stürmern auch wunderbare Verteidiger ausgebildet, die Zweikämpfe gewonnen und das Kopfballspiel beherrscht haben", sagt Völler und sieht dabei nicht nur den DFB, sondern auch die Ausbildungsvereine in der Pflicht: "Heute geht es aber sogar in der vierten Liga vor allem darum, wie ein Innenverteidiger das Spiel eröffnet. Das ist natürlich wichtig, aber du musst eben auch Zweikämpfe gewinnen. Die Basics müssen stimmen."

Von der fußballerischen Klasse der deutschen Nationalmannschaft zeigt sich Völler trotz der jüngsten Misserfolge weiter überzeugt. Auch vor großen Nationen wie Weltmeister Argentinien müsse man sich nicht verstecken. "Abgesehen von Lionel Messi, der herausragend ist und dem jeder diesen WM-Titel gegönnt hat, soll mir doch keiner sagen, dass die Argentinier besser sind als wir", meint Völler: "Die haben aber mit einer unglaublichen Leidenschaft verteidigt. Die haben auf eine Weise verteidigt, die beeindruckend war und sind vor allem deshalb Weltmeister geworden."

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