Auch nach der Ernennung von Rudi Völler zum neuen Direktor der Nationalmannschaft werden beide vom DFB gegründeten Arbeitsgruppen weiterarbeiten. "Diese Task Force hat schon die nächsten Wochen die eine oder andere Idee mehr, mit der wir versuchen, die Gremien des DFB zu stressen", sagte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke bei der Präsentation Völlers am Freitag in Frankfurt. DFB-Präsident Bernd Neuendorf kündigte an, dass man die fünf Geschäftsbereiche und auch besonders die Arbeit in der DFB-Akademie auf den Prüfstand stellen wolle.
Nach dem WM-Vorrunden-Aus Anfang Dezember in Katar und dem folgenden Rücktritt von Geschäftsführer Oliver Bierhoff hatte Neuendorf zwei Arbeitsgruppen gegründet. Eine mit prominenten Funktionären um Watzke und Karl-Heinz Rummenigge besetzte Task Force hatte Völler als Geschäftsführer für die A-Auswahl bis zur Heim-EM 2024 in Position gebracht. Diese Gruppe will nun trotz der Klärung der wichtigsten Personalie weiter wirken. Eine andere Gruppe um EM-Chefplaner Philipp Lahm hat die DFB-Strukturen genauer im Blick.
Völler beim DFB mit "viel Freude und Elan"
Völler bezeichnete sein DFB-Comeback als "kleines Déjà-vu". Wie bei seiner Ernennung zum Teamchef im Jahr 2000 hätten ihn alle in der Runde angeschaut und letztlich überzeugt. "Ich glaube immer noch, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben", sagte Völler am Freitag. Die DFB-Elf könne im übernächsten Sommer um den EM-Titel "mitspielen". "Ich werde mit sehr viel Freude und Elan rangehen", versprach der 62-Jährige. Sein Verhältnis zu Bundestrainer Hansi Flick sei hervorragend. In einigen Tagen werde er sich mit Flick zu einem Meinungsaustausch treffen.
Auf SPORTBUZZER-Nachfrage bekräftigte Völler, dass er von der Qualität der Nationalmannschaft überzeugt sei. Mit Bezug auf Weltmeister Argentinien und den WM-Dritten Kroatien betonte Völler: "Vor denen brauchen wir uns doch nicht zu verstecken. Wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind. Wir werden eine gute EM spielen, das ist meine feste Überzeugung." Ähnlich hatte sich der frühere DFB-Teamchef (2000 bis 2004) und Ex-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen bereits beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball-Liga am vergangenen Dienstag geäußert.
Länderspiele gegen Peru und Belgien?
Völler machte zudem klar, dass er sich in seiner neuen Rolle nicht als "Schatten-Bundestrainer" hinter Hansi Flick sieht. "Natürlich werden wir uns austauschen. Eines ist klar, Hansi Flick ist der Bundestrainer, der wird die Entscheidungen treffen", so der frühere Teamchef: "Hansi Flick nominiert". In seiner neuen Aufgabe als Nachfolger von Oliver Bierhoff werde er auch Bundesliga-Spiele besuchen und Kontakt zu Verantwortlichen der Klubs halten, kündigte Völler an.
Seinen ersten Kader nach dem WM-K.o. wird Flick Mitte März benennen. Dann stehen die ersten beiden Testspiele für die Heim-EM 2024 an. In der kommenden Woche wird der DFB die Kontrahenten benennen. Dem Vernehmen nach soll am 25. März in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien gespielt werden.
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