Die deutschen Nationalspieler stellen in den kommenden fünf Jahren insgesamt eine Million Euro für ein SOS-Kinderdorf in Nepal zur Verfügung. Dies erklärte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Freitag auf einer Pressekonferenz im WM-Teamquartier der DFB-Auswahl in Al-Ruwais im Norden Katars. Nach Angaben des Verbandschefs leben derzeit rund 400.000 nepalesische Wanderarbeiter im Gastgeberland der am Sonntag beginnenden Weltmeisterschaft. Die Bedingungen, unter denen diese und viele andere Menschen ihren Tätigkeiten nachgehen müssen, gelten als äußerst prekär.
"Wir glauben, dass das eine Maßnahme ist, die ein wirkliches Zeichen setzt, die nachhaltig ist", sagte Neuendorf. Die Nationalspieler "haben ein sehr gutes Sensorium für die Situation, in der wir uns neben dem Fußball befinden." In Katar leben hunderttausende Gastarbeiter, insbesondere aus Nepal und Indien. Deren Lebens- und Arbeitsbedingungen hatten in den vergangenen Jahren immer wieder für lautstarke Kritik an Katar gesorgt. Medienberichten zufolge sollen mehrere Tausend ausländische Arbeiter rund um die WM-Baustellen gestorben sein.
"Wir wollen da unterstützen, wo die Menschen herkommen", sagte Neuendorf. Für die Kinder in Nepal solle sich die Situation, wegen Armut auswandern zu müssen, nicht wiederholen. Finanziert wird die Aktion über die 2020 gegründete Stiftung der Nationalmannschaft. Diese speise sich "direkt" aus den Geldern der DFB-Spieler. Man wolle in Nepal dazu beitragen, dass sich das Land weiterentwickeln könne und sich die Lebensbedingungen vor Ort verbessern.
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