Bundestrainer Hansi Flick bleibt trotz des Vorrunden-Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar im Amt. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwochabend mit. Zuvor hatte es eine Analyse des ernüchternden Turniers in der Wüste gegeben. An der Runde nahmen neben Flick DFB-Präsident Bernd Neuendorf sowie dessen Vize und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke teil. Auch Oliver Bierhoff war ursprünglich für dieses Treffen vorgesehen. Mit dem für die Nationalmannschaft zuständigen Geschäftsführer hatte sich der DFB aber bereits am vergangenen Montag auf eine Vertragsauflösung verständigt.
Der Bundestrainer legte nach dem Gespräch mit den Verbandskollegen den vollen Fokus auf die in rund eineinhalb Jahren beginnende Heim-EM: "Mein Trainerteam und ich blicken optimistisch auf die Europameisterschaft im eigenen Land", wird er in der Mitteilung zitiert. "Wir als Mannschaft können viel mehr erreichen, als wir in Katar gezeigt haben. Wir haben dort eine große Chance verpasst. Daraus werden wir unsere Lehren ziehen." Nach seinen kritischen Stimmen zum Rücktritt von Oliver Bierhoff zeigte sich Flick mit Blick auf die Führungsetage beim DFB versöhnlich: "Ich habe Vertrauen in den heute verabredeten, gemeinsamen Weg mit Bernd Neuendorf und Aki Watzke. Wir alle möchten, dass sich bei der Heim-EM 2024 wieder ganz Deutschland hinter der Nationalmannschaft versammelt."
Flick, dessen Vertrag noch bis Ende Juli 2024 befristet ist, bereitet die Nationalmannschaft nun auf auf die Heim-EM im Sommer 2024 vor. Um das Vertrauen der Verbandsspitze zu rechtfertigen, braucht der Coach schnelle Erfolge. Der 57-Jährige, der den FC Bayern vor seinem Wechsel zum DFB in rund 20 Monaten zu sieben Titeln gecoacht hatte, war auch bei seiner neuen Aufgabe zunächst ein Blitzstart gelungen. Nachdem er Joachim Löw im Anschluss an das Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 abgelöst hatte, feierte die DFB-Auswahl unter seiner Führung acht Siege in den ersten acht Spielen.
Nur drei DFB-Siege seit März
Als die Qualität der Gegner danach zunahm, riss diese Serie allerdings. In den elf Partien seit vergangenem März sprangen lediglich drei weitere Erfolge heraus. Neben einem 5:2 gegen Italien, gab es ein 1:0 im Oman und das 4:2 im abschließenden WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica. Für ein Weiterkommen in Katar war dies zu wenig. Vor allem, weil die Auftaktpartie gegen Japan mit 1:2 verloren gegangen war. Hier hatte Flick mit seinen Auswechslungen im zweiten Durchgang zum Teil deutliche Kritik geerntet.