24. März 2023 / 21:55 Uhr

DFB-Kapitän Joshua Kimmich schlägt Alarm: "Wir laufen unserem Anspruch hinterher"

DFB-Kapitän Joshua Kimmich schlägt Alarm: "Wir laufen unserem Anspruch hinterher"

Heiko Ostendorp
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich hat auf der DFB-Pressekonferenz über Julian Nagelsmann, Fehler des Teams bei der WM in Katar und die Wichtigkeit von Fannähe gesprochen.
Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich hat auf der DFB-Pressekonferenz über Julian Nagelsmann, Fehler des Teams bei der WM in Katar und die Wichtigkeit von Fannähe gesprochen. © IMAGO/Beautiful Sports (Montage)
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Vor dem Länderspiel-Doppelpack der deutschen Nationalmannschaft hat sich Kapitän Joshua Kimmich zum Trainer-Beben um Julian Nagelsmann beim FC Bayern, Fehler des DFB-Teams bei der WM in Katar und die Relevanz von Fannähe geäußert. Bundestrainer Hansi Flick gibt sich indes experimentierfreudig.

Selbstverständlich war das Trainerbeben beim FC Bayern München auch das Gesprächsthema auf dem DFB-Campus, wo sich die Nationalmannschaft auf das erste Länderspiel nach der WM an diesem Samstag (20.45 Uhr, ZDF) gegen Peru vorbereitet. Nicht nur, aber vor allem unter den Bayern-Profis, wie Jo­shua Kimmich, der ein Plädoyer für den entlassenen Julian Nagelsmann hielt: "Ich habe schon viele Trainer erlebt, aber er ist ein überragender. Einer, der mindestens in meine Top 3 gehört.“

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Ein anderer, nämlich Bundestrainer Hansi Flick, hat Kimmich in Abwesenheit von Kapitän Manuel Neuer zu seinem Übergangsspielführer ausgerufen. An diesem Samstag in Mainz und drei Tage später in Köln gegen Belgien (20.45 Uhr, RTL) wird der Mittelfeldabräumer die schwarz-rot-goldene Binde tragen, mit der das DFB-Team künftig wieder auflaufen wird.

Kapitän Kimmich fordert bessere Ergebnisse bei der Heim-EM

Bei der Pressekonferenz trat Kimmich wie ein Boss auf und machte deutliche Ansagen darüber, was seiner Meinung nach in Katar falsch lief ("Es muss auch mal zum Sieg reichen, wenn wir nur ein oder zwei Tore schießen“), was er sich für die kommenden Aufgaben erhofft ("Ich erwarte da schon einen Lerneffekt“) und warum es bei der Heim-EM im nächsten Jahr deutlich weiter gehen muss als bei den letzten drei großen Turnieren oder in der Na­tions League. "Wir laufen unserem Anspruch hinterher, das sollte jeden von uns ärgern. Ich will nicht in 15 Jahren zurückgucken und sagen: Wir hatten eine tolle Truppe, aber wir haben nix gerissen.“

Und auch in Sachen Unterstützung und Rückhalt hat der 28-Jährige eine klare Meinung: "Fannähe oder öffentliche Trainings sind wichtig und gehören dazu, aber eine Euphorie entwickelt sich aus Siegen. Und wir hatten zuletzt zu viele Spiele, die wir nicht gewonnen haben, zu viele Unentschieden. Wenn man nicht gewinnt, kann man auch keinen Jubel oder Applaus erwarten. Wir müssen einfach wieder viel öfter gewinnen.“ Und das will Flick mit einer neuen Taktik schaffen.

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Flick mit Trainingswoche "sehr zufrieden"

Der Bundestrainer kündigte an, dass gegen Peru in seinem 20. Spiel als DFB-Coach der eine oder andere Neuling sein Debüt feiern wird – wie Malick Thiaw (AC Mailand) oder Dortmunds Marius Wolf. Dadurch erhofft sich Flick, der seiner Mannschaft bislang eine gute Trainingswoche attestierte ("Wir sind als Trainerteam sehr zufrieden. Nicht nur mit den Neuen, sondern mit der gesamten Mannschaft.“) weitere Erkenntnisse mit Blick auf die EM 2024. In einer Sache war er sich mit seinem Kapitän völlig einig: "Wir wollen Leidenschaft und Engagement auf den Platz bringen, die Leute mit Selbstvertrauen begeistern. Aber vor allem wollen wir die Spiele auch gewinnen.“ Immerhin wird die Mainzer Arena mit 25 358 Zuschauern ausverkauft sein.

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