Am Dienstagnachmittag hat Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader für die anstehenden Länderspiele in der Nations League bekannt gegeben. Auf einer Video-Pressekonferenz äußerten sich zudem Löw und die DFB-Bosse um Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius zum Länderspiel-Neustart. Dass es nach der langen Corona-Pause nun wieder losgeht, ist für den Verband offenbar überlebenswichtig. "Die Länderspiele sind wirtschaftlich unsere Lebensversicherung", sagte Generalsekretär Friedrich Curtius. Verbandspräsident Keller sagte gar, ohne die Partien der Nationalmannschaft käme der DFB in eine "finanziell schwierige Lage".



Seit November kein Länderspiel mehr – Keller: "Jetzt sind wir dran"
Die Corona-Zwangspause sei die "längste Spielpause seit dem Zweiten Weltkrieg, das sagt einiges aus", meinte Keller. Und in der Tat: Das letzte Länderspiel hat die Löw-Elf vor über einem Dreivierteljahr absolviert. Im November 2019 schlug man Nordirland zum Abschluss der EM-Qualifikation mit 6:1. "Der DFB, die Nationalmannschaft, aber auch die UEFA haben zurückgesteckt, um den Ligen den Vorrang zu geben", sagte Keller. "Jetzt würde ich sagen, sind wir dran."
Der DFB-Kader für die Nations-League-Spiele gegen Spanien und die Schweiz
Und nach der langen Pause geht es für die Nationalspieler in den kommenden Monaten gleich wieder in vollem Gange los: Am nächsten Montag kommt das Team in Stuttgart für das Nations-League-Spiel gegen Spanien am Donnerstag zusammen. Drei Tage später geht es in Basel im gleichen Wettbewerb gegen die Schweiz. Beim darauffolgenden Lehrgang kommt es innerhalb von sieben Tagen gar zu drei Spielen: Erst im Test gegen die Türkei (7. Oktober), dann in der Nations League gegen die Ukraine (10. Oktober) und die Schweiz (13. Oktober).
Diese Termindichte widersprach eigentlich einem Thema, das Löw am Dienstag in den Vordergrund hob: Angesichts der Termindichte in den Wettbewerben müsse man mit Blick auf die Europameisterschaft im kommenden Sommer genau auf die Belastungssteuerung bei den Spielern Acht geben. "Da schlagen in meiner Brust zwei Herzen. Zum einen verstehe ich die Verbandsseite. Jedes Länderspiel hat natürlich auch eine wirtschaftliche Bedeutung", sagte Löw mit Blick auf den Fahrplan in den kommenden Wochen. Zum anderen sei es für die Gesundheit der Spieler aber "grenzwertig", so viele Spiele in so kurzer Zeit zu absolvieren. Also wird es auf Löw ankommen, seinen Spielern zwischenzeitlich auch eine Pause zu gönnen – wie eben jetzt mit vier Bayern- (Kimmich, Goretzka, Neuer, Gnabry) und zwei Leipzig-Spielern (Halstenberg und Klostermann), die vom Bundestrainer nach der Champions League geschont werden